Zur Herstellung von Passungen in gegossenen Bauteilen sind in der Regel zwei Arbeitsgänge erforderlich. Zunächst das Aufbohren, das so genannte Schruppen, und anschließend die Feinbearbeitung. Das bedeutet bisher zwei Werkzeuge mit den entsprechenden Werkzeugwechselzeiten. Außerdem werden vor allem zur Feinbearbeitung meist gelötete Werkzeuge eingesetzt. Hier bringt Wendeschneidplatten-Technologie deutlich mehr Flexibilität durch schnellere Verfügbarkeit, mehr Schneidstoff- und Beschichtungsmöglichkeiten und geringeren Aufwand für die Werkzeugaufbereitung. Wendeschneidplatten lassen sich vom Anwender vor Ort leicht wechseln, was den Logistikaufwand reduziert und Schwesterwerkzeuge spart. Hinzu kommt, dass wie im Fall der neuen KOMET ® PreciKom die Wendeschneidplatten µm-genau einstellbar sind.
Die innovativen Wendeschneidplatten, mit denen das Aufbohren und das Feinbearbeiten gleichermaßen möglich ist, bilden die Basis der neuen KOMET® PreciKom . Dank ihrer speziell entwickelten Schneidkörpergeometrie mit Stützfasen sparen sie die sonst notwendigen Führungsleisten am Grundkörper. Sie gewährleisten die geforderten Rundheiten und Koaxialitäten. Besonders bemerkenswert ist, dass die neuen Werkzeuge bis zu Schnitttiefen (ap) von 3,5 Millimetern, also einem Aufmaß von bis zu 7 Millimetern, Bohrungsgüten bis IT8 in einem Arbeitsgang erreichen.
Das neue Standardprogramm ist zunächst ausgelegt auf die Grauguss-Bearbeitung und in den Durchmesserbereichen 42 bis 62 Millimeter verfügbar. Die Wendeschneidplatten sind mit zwei unterschiedlichen Beschichtungen in Form einer zähen und einer verschleißfesten Variante erhältlich. So lassen sich die Werkzeuge materialbezogen optimal an Applikationsanforderungen anpassen. Die Grundkörper werden kundenspezifisch in den benötigten L/D-Verhältnissen bis 5 x D hergestellt. Selbstverständlich liefert KOMET® solche Werkzeuge als Sonderausführungen auch im Durchmesserbereich 32 bis über 200 Millimeter.