Mit dem sogenannten TiOB-Verfahren werden die Implantate in einem Elektrolyt anodisch oxydiert. Je nach Dauer der Oxydation können die Implantate durch zwei unterschiedliche Verfahren mit einer dünneren bzw. dickeren Schicht versehen werden. Auch die Zusammensetzung der zwei Beschichtungsverfahren unterscheidet sich. Die dünnere, glatte Oberflächenbeschichtung hemmt das Anwachsen von Gewebe, während die dickere - und gleichzeitig rauere - Schicht zu einem schnelleren Anwachsen der Zellen beiträgt. Dies gibt dem Chirurgen mehr Flexibilität je nach Anwendungszweck das Implantat mit der jeweilig benötigten Oberfläche einzusetzen. Bei manchen Implantaten soll z.B. ein schnelles Einwachsen der Implantate in das knochennahe Gewebe verhindert werden, da das Implantat wieder entfernt wird. In anderen Fällen muss das Implantat im Körper verbleiben und die spezielle Oberflächenschicht soll mit dem umgebenden Gewebe umschlossen werden (z.B. bei Wirbelsäulenimplantaten).
Die Einführung dieses Verfahrens ist ein weiterer Schritt für das Thüringer Unternehmen, das seit seiner Gründung 1993 einen ungebrochenen Entwicklungs- und Innovationsfortschritt aufweisen kann.
Für Thüringen bedeutet dies, dass Königsee Implantate seine Wertschöpfungskette vor Ort vervollständigen wird - ein Wettbewerbsvorteil für ein mittelständiges Unternehmen, das sich weltweit gegen große Konkurrenten behaupten muss. Durch den Transfer dieses Produktionsschrittes nach Aschau werden Transportzeiten sowie externe Kosten eingespart und die Fertigungsflexibilität erhöht. Im Moment befindet sich das Verfahrenspatent in der Prüfphase beim Deutschen Patent- und Markenamt.
Gemeinsam mit Innovent e.V. Jena und der Friedrich-Schiller-Universität Jena möchten wir den Beginn eines weiteren Innovationsschrittes aus dem Thüringer Wald zu Ihrer Kenntnis bringen und laden Sie daher recht herzlich zu einer Pressekonferenz mit Rundgang in unserer Galvanik, einer sehr anschaulichen Verfahrensvorführung und einem anschließenden Imbiss ein. Dabei besteht die Möglichkeit, die Entwickler des Verfahrens kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Wann: 02. Dezember 11:00 -12:00 Uhr
Wo: Königsee Implantate und Instrumente zur Osteosynthese GmbH
Am Sand 4, OT Aschau
07624 Allendorf
Wer: Frank Orschler, Geschäftsführer der Firma Königsee Implantate GmbH
Dr. Grünler, Innovent Jena e.V.
Prof. Klaus Jandt, Professor für Materialwissenschaften an der FSU Jena
Über Ihr Kommen würden wir uns sehr freuen und bitten um eine kurzfristige Rückmeldung zur Planung. Für Fragen, Wünsche und Anregungen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.