Unter der Leitung von Professor Dr. Bela Mutschler der Hochschule Ravensburg-Weingarten ist niPRO jetzt gestartet. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 235.000 Euro über drei Jahre gefördert. Weitere Projektpartner sind die Universität Ulm, die Daimler AG und die iQser Technologies GmbH.
„Ziel muss sein, durch eine effektive Informationslogistik die Bereitstellung von Prozesswissen an den Bedürfnissen der Prozessanwender auszurichten“, verdeutlicht Professor Mutschler. Das Projekt niPRO wird innovative Konzepte, Methoden und Werkzeuge entwickeln, die eine flexible und an die jeweiligen Nutzer angepasste Aufbereitung und Visualisierung des Prozesswissens erlauben, denn „betriebliche Prozesse bilden den Motor eines jeden Unternehmens“, erläutert Professor Dr. Manfred Reichert von der Universität Ulm. In der Hektik des Arbeitsalltages verzögerten sich betriebliche Aufgaben oft oder würden schlimmstenfalls ganz vergessen.
Heutzutage werden vielfältige Prozessinformationen verarbeitet und ausgetauscht Geliefert werden sie aus unterschiedlichsten Quellen wie E-Mails, Telefonnotizen, Wikis, Chat-Programmen oder auch betrieblichen Informationssystemen. „Nur im jeweiligen Arbeitskontext wird aus Informationen Wissen, dem letztlich produktiven Kapital des Unternehmens“, meint Professor Mutschler. Zielgruppe sind vor allem die Automobilindustrie und der eHealth-Bereich.
In den nächsten drei Jahren arbeiten die vier Projektpartner an der Umsetzung der Vision. „Bisher stand bezüglich der IT-Unterstützung von Prozessen vor allem deren Modellierung, Analyse und Ausführung im Vordergrund. Jetzt rückt verstärkt die Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fokus, indem wir personalisierte Informationen im jeweils aktuellen Arbeits- oder Prozesskontext bereitstellen“, erklärt Professor Mutschler.
Möglich wird dies durch eine automatische Vernetzung von Inhalten, unabhängig von ihrer Quelle und ihres Formats. „Heute sind wir noch Jäger und Sammler von Informationen. Morgen werden wir zu entspannten Fischern“, beschreibt Dr. Jörg Wurzer von iQser das Projekt. Letztlich komme der Fisch zum Angler.