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Sprachenförderung: Bildungsminister und IHK-Präsident verabreden Zusammenarbeit / gemeinsame Kompetenzbescheinigungen

(PresseBox) (Saarbrücken, )
Seit dem letzten Schuljahr lernen alle Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschulen in den Klassenstufen 5 und 6 Französisch und Englisch im Sprachkurs. Bildungsminister Ulrich Commerçon und IHK-Präsident Dr. Richard Weber unterzeichneten im Rahmen einer Informationsveranstaltung für Schulleiter und Lehrkräfte der Gemeinschaftsschulen eine Kooperationsvereinbarung über gemeinsame Kompetenztests und Kompetenzbescheinigungen für die Schüler der Gemeinschaftsschulen.

In diesem Schuljahr lernen in Umsetzung des saarländischen Sprachenkonzeptes erstmals alle Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule in den Klassenstufen 5 und 6 Englisch und Französisch: die eine Sprache (Französisch oder Englisch) als erste Fremdsprache und die jeweils andere Sprache im zweistündig unterrichteten Sprachkurs. Damit ist das Saarland das einzige Bundesland, in dem alle Schüler in der Sekundarstufe I Französisch und Englisch lernen. Die Leistungen der Schüler werden durch gemeinsam vom Bildungsministerium und der IHK verliehene Kompetenzbescheinigungen dokumentiert. IHK-Präsident Dr. Weber: "Unternehmen, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Sprache ihrer Kunden sprechen, sind erfolgreicher. Sprachkompetenz ist ein Wettbewerbsvorteil. Als ein Bundesland, das hauptsächlich vom Export lebt, sind wir deshalb gut beraten, in die Sprachkompetenz unserer Mitbürger zu investieren. Das ist gut angelegtes Geld. Ganz abgesehen davon, zahlt Spracherziehung sich auch im alltäglichen Leben aus. Sie eröffnet zusätzliche Arbeitsmarktperspektiven. Und sie erleichtert den Umgang mit unseren ausländischen Nachbarn, wenn diese - wie so oft - zum Einkaufen ins Saarland kommen. Sprachbarrieren zu überwinden hilft also Grenzen zu überwinden. Gerade bei uns in der Großregion ist die Sprachkompetenz daher ein unschätzbarer Wert."

Der Sprachkursunterricht an der Gemeinschaftsschule stellt eine teilweise neu konzipierte Form schulischen Fremdsprachenunterrichts mit neuen didaktischen und methodischen Elementen dar. Ausgangspunkt ist insbesondere die Erkenntnis, dass Sprachlernprozesse in hohem Maße individuell ablaufende Prozesse sind. Minister Commerçon: "Unser Leitbild für das Lernen anderer Sprachen ist die auf den einzelnen Schüler bezogene funktionale Mehrsprachigkeit: Angestrebt wird nicht das Erreichen wie auch immer verstandener "perfekter" Sprachkenntnisse, sondern eine Sprachkompetenz, wie sie jeweils individuell und in bestimmten Situationen benötigt wird. Hierauf vorzubereiten ist das Ziel des Sprachkurses. Ein Student braucht andere Französisch- und Englischkenntnisse als ein Auszubildender. Aber beide brauchen Kompetenzen in beiden Sprachen." Aus dem neuen Ansatz ergibt sich die Notwendigkeit, stärker individualisierte und die Motivation fördernde Lernprozesse zu planen. Deshalb erfolgt auch keine Benotung der Leistungen im Sprachkursunterricht.

Grundlage der Zusammenarbeit mit der IHK ist, dass die Schülerinnen und Schüler im Sprachkurs auf grundlegende altersspezifische mündliche Kommunikationssituationen auch in Beruf und Arbeitswelt in französischer bzw. englischer Sprache vorbereitet werden. Die Kommissionen des Bildungsministeriums, die die Lehrpläne für den Sprachkurs erarbeitet haben, wurden von der IHK im Hinblick auf die Bedürfnisse der Arbeitswelt beraten. Ziel der Zusammenarbeit ist eine Erhöhung der Motivation der Schülerinnen und Schüler und damit auch eine Verbesserung des Sprachenlernens im Sprachkurs. Die Steigerung der Motivation soll dadurch erreicht werden, dass Schülerleistungen in innovativer Weise gewürdigt werden: nicht durch Noten, sondern durch vom Bildungsministerium und von der IHK gemeinsam verliehene Kompetenzbescheinigungen, die die erbrachten Sprachleistungen dokumentieren. Die entsprechenden Kompetenztests werden auf der Grundlage der Lehrpläne und des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) von Bildungsministerium und Industrie- und Handelskammer gemeinsam erarbeitet und sollen am Ende dieses Schuljahres in Gemeinschaftsschulen erstmals pilotiert werden. Sie beziehen sich auf das Sprachkompetenzniveau A1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens in den Bereichen Hörverstehen und Sprechen, so dass die Schülerkompetenzen europaweit vergleichbar ausgewiesen werden. Die Kompetenzbescheinigungen werden den Schülerinnen und Schülern kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Minister Commerçon verwies auf sehr positive Erfahrungen mit dem flächendeckenden Einsatz des DELF PRIM A1.1 in saarländischen Grundschulen, eines Zertifikates des französischen Staates. Alle Schülerinnen und Schüler im Saarland, die Französisch ab Klasse 1 lernen, können dieses Zertifikat am Ende der Klassenstufe 4 kostenlos erhalten, wenn sie die entsprechenden Tests erfolgreich bewältigen. Minister Commerçon: "Ich bin mir sicher, dass die neuen MBK-IHK-Kompetenzbescheinigungen die Motivation der Schülerinnen und Schüler an den Gemeinschaftsschulen für das Sprachenlernen erhöhen werden und für die Lehrkräfte ein wertvolles pädagogisches Hilfsmittel sein werden."

Unterstützt wurde die Erarbeitung der Materialien für den Sprachkursunterricht im Rahmen des saarländisch-lothringischen COMENIUS REGIO-Projektes "Neue Wege zur Arbeitswelt im Partnerland", dessen Produkte auf der Informationsveranstaltung ebenfalls vorgestellt wurden. Mit lothringischen Partnern wurden Lehrvideos für den Sprachkursunterricht Französisch produziert, saarländische und lothringische Schüler führten Tandem-Betriebspraktika durch. An der Universität des Saarlandes wurde das interkulturelle Lernen im Rahmen von grenzüberschreitenden Betriebspraktika wissenschaftlich untersucht. IHK-Präsident Dr. Weber begrüßte die grenzüberschreitende Projektzusammenarbeit und die verstärkte sprachliche Ausrichtung auf mehrsprachige Arbeitsplätze. Die saarländische Kooperation Schule-Wirtschaft beim Sprachenlernen sah er auch als ein Signal für Lothringen und als ein deutliches Bekenntnis zur Großregion: "Immer weniger Lothringer, aber auch Luxemburger, können sich in der deutschen Sprache verständigen. Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit in Lothringen, insbesondere der hohen Jugendarbeitslosigkeit, aber auch des zunehmenden Fachkräftemangels bei uns profitieren alle davon, wenn in der Sprache des Nachbarn ebenso wie in Englisch kommuniziert werden kann."

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