Insgesamt bewerten derzeit 45 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit "gut", 47 Prozent mit befriedigend und 8 Prozent mit "schlecht". Der Blick in die Branchen zeigt, dass der Aufschwung inzwischen fast alle Branchen ergriffen hat. Lebhafte Geschäfte melden vor allem der Fahrzeugbau, der Maschinenbau, die Automatisierungstechnik und die Medizintechnik. Eher befriedigend ist die Lage in der Stahlindustrie, in der Elektroindustrie, im Stahlbau, bei den Herstellern von Metallwaren, in der Bauwirtschaft sowie in der Gummi- und Kunststoffindustrie. Allein in der Holz verarbeitenden Industrie gibt es mehr Negativ- als Positivmeldungen. Ausgesprochen zufrieden zeigen sich die Unternehmen aus dem Dienstleitungsbereich. Hier bewerten insgesamt 96 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder befriedigend und nur noch 4 Prozent mit schlecht.
Arbeitsmarkt bleibt weiter freundlich
Für das Sommerhalbjahr erwarten die Unternehmen eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung. Insgesamt rechnen zehn Prozent der Betriebe mit besseren, 84 Prozent mit gleich bleibenden und nur noch sechs Prozent mit schlechteren Geschäften. Mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen vor allem auch aus der Industrie - insbesondere aus dem Maschinenbau, dem Fahrzeugbau und von den Gießereien. Weiterhin positiv gestimmt sind zudem die IT-Dienstleister und das Verkehrsgewerbe. Giersch: "Die gute Grundstimmung darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Investitionsneigung in der Wirtschaft nach wie vor gedämpft ist. Die Unternehmen brauchen nach den aus ihrer Sicht problematischen Reformen - Rente mit 63, Mütterrente, Mindestlohn - jetzt klare Signale, dass die Bundesregierung künftig wieder stärker auf Wachstumskurs gehen will. Mehr öffentliche Investitionen und steuerliche Erleichterungen wie etwa die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung wären erste Schritte, um verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen."
Der Arbeitsmarkt wird trotz des Mindestlohns, dessen Auswirkungen auf die Beschäftigung derzeit noch nicht abzuschätzen sind, auch in diesem Jahr weiter freundlich tendieren. Giersch: "Die positiven Konjunktureffekte dürften die negativen Arbeitsmarkteffekte des Mindestlohns mehr als wettmachen. Per Saldo erwarten wird deshalb in diesem Jahr einen Aufbau an Beschäftigung in der Größenordnung zwischen 2.500 und 3.000 Stellen."