Das bedeutet, dass in einer Durchschnittsbetrachtung aller Löhne und Gehälter das Saarland hinter dem Bundesschnitt zurückbleibt. Dies rechtfertigt aber nicht zu der Schlussfolgerung der Arbeitskammer, die Löhne in den Leistungsgruppen der Facharbeiter zu erhöhen. Denn in diesem Segment gibt es keinen Verdienstrückstand des Saarlandes gegenüber dem Bund.
Im Gegenteil: Gemessen am Medianeinkommen, das für eine solche Schlussfolgerung die einzig aussagekräftige Größe ist, liegt das monatliche Bruttoarbeitsentgelt von Vollzeitbeschäftigten an der Saar mit 3.081 Euro um 4,1 Prozent über dem Bundesschnitt. Bei den Arbeitnehmern mit Berufsabschluss beträgt der Vorsprung sogar 6,8 Prozent. Damit belegt das Saarland im Ländervergleich einen Platz im oberen Mittelfeld. Besser verdient wir nur in Hamburg, Baden-Württemberg, Hessen, Bremen und Nordrhein-Westfalen.
„Das zeigt“, so der stv. IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen, „dass die immer wieder beklagten Einkommensnachteile für saarländische Arbeitnehmer keine reale Grundlage haben. Wir appellieren deshalb eindringlich an die Arbeitskammer, in ihren Darstellungen künftig weniger einseitig über den saarländischen Arbeitsmarkt zu berichten. Nicht zuletzt, weil wir im Saarland mehr als andere Bundesländer auf die Zuwanderung qualifizierter Arbeitnehmer angewiesen sind. Das Saarland ist ein attraktiver Standort zum Leben und Arbeiten. Und das sollten wir gemeinsam nach außen kommunizieren.“