Zu häufig wurden in den vergangenen Jahren die Prinzipien des Marktes in der Politik, aber auch in der Wirtschaft ausgeblendet. Dies hat zu Fehlentscheidungen und Fehlentwicklungen geführt, die einer wirtschaftlichen Abschwungphase schmerzhafte aber unausweichliche Korrekturen nach sich ziehen. Der in Folge der aktuellen Krise weltweite Nachfrageeinbruch nach Schiffen hat die Wadan-Werft mit in diesen Strudel gezogen. Darüber hinaus wurden die Versprechen der neuen Eigentümer nicht eingehalten, so dass zugesagte Aufträge ausblieben.
Die Schiffbauanlagen in Wismar und Rostock gehören zu den modernsten der Welt und verfügen über hervorragend ausgebildete Fachkräfte. Wichtig ist jetzt, das bestehende Know-How der Werften für den Standort MV zu sichern und die Entwicklung neuer spezialisierter Schiffe und Technologien voranzutreiben. Dazu muss unbedingt die Liquidität der Unternehmen gesichert werden. "Lösungen in dieser Richtung werden die Industrie- und Handelskammern in MV unterstützen", so Rolf Paarmann, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Rostock, abschließend.
Der Wille zur Hilfe durch Bund und Land ist zu begrüßen, aber wir müssen auch Verständnis dafür haben, dass der Staat nur dann mit Steuergeldern bürgen kann, wenn die Gesamtkonzeption auch durch Beiträge der Gesellschafter gesichert wird.