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Dunkle Wolken ziehen am Konjunkturhimmel auf

IHK stellt Ergebnisse der Konjunkturumfrage zum Herbst 2014 vor

(PresseBox) (Bonn, )
In der Region Bonn/Rhein-Sieg schwächt sich das Wirtschaftswachstum deutlich ab. Insbesondere bei einem Blick in die Zukunft ziehen dunkle Wolken auf. Das sind zentrale Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg unter rund 1.200 Unternehmen. "Wir werden das noch zu Jahresbeginn prognostizierte Wirtschaftswachstum von gut zwei Prozent nicht erreichen und halten jetzt für 2014 einen Anstieg des Bruttoinlandprodukts um 1,0 bis 1,5 Prozent für realistisch", sagte IHK-Präsident Wolfgang Grießl beim heutigen Pressegespräch in der IHK.

Mit 115,1 Punkten ging der IHK-Konjunkturklimaindikator deutlich um zehn Punkte gegenüber dem Frühsommer 2014 zurück. Die Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage fällt nahezu unverändert positiv aus. Fast 40 Prozent bewerten diese mit gut und weitere 50 Prozent mit befriedigend. Nur jedes zehnte Unternehmen ist mit seiner Lage unzufrieden. "Dagegen schätzen die Unternehmer die zukünftige Entwicklung gegenwärtig deutlich schlechter ein als noch im Mai. Die Anzahl der Optimisten und Pessimisten hält sich jetzt in etwa die Waage", so Grießl. Auslöser dieser Entwicklung sei ein starker Rückgang bei den Exporten und eine deutliche Abnahme der Auftragseingänge in der Industrie. Grießl: "Dies wirkt sich auch negativ auf die beabsichtigten Investitionen und die Beschäftigungsentwicklung aus. Dazu passt auch, dass die Risiken eines Nachfragerückgangs aus dem In- und Ausland höher bewertet werden. Unverändert belasten der Fachkräftemangel und die Energie-/Rohstoffpreise die Wirtschaft in Bonn/Rhein-Sieg."

Der IHK-Beschäftigungsindikator liegt aktuell bei -3,3 Punkten. Dies deute auf eine Stagnation der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hin. "Die Gründe für das vorläufige Ende des Wachstums der Beschäftigtenzahlen sind vielschichtig", so der IHK-Präsident: "Zum einen schwächt sich die konjunkturelle Entwicklung deutlich ab und auch die Prognosen für das BIP-Wachstum im Jahr 2015 werden nach unten revidiert. Zum anderen berichten Unternehmen in verschiedenen Branchen verstärkt von Schwierigkeiten bei der Besetzung von offenen Stellen und Ausbildungsplätzen. Die Qualifikationen der Bewerber lassen sich oftmals nicht mit den Stellenprofilen in Einklang bringen."

Die Ergebnisse nach Branchen

Nahezu unverändert ist die Einschätzung der aktuellen Lage bei den Dienstleistungsunternehmen. "Über die Hälfte der Dienstleister in der Region bewertet diese mit gut, nur sieben Prozent mit schlecht", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille. Damit erzielt der Dienstleistungssektor im Branchenvergleich erneut den höchsten Wert. Der Geschäftsklimaindex geht mit aktuell 133 Punkten zwar leicht zurück, liegt damit aber noch immer auf einem recht hohen Niveau. Hille: "Auffällig ist hier die, jetzt schon seit einem Jahr anhaltende, schleichende Abwärtsbewegung. Ferner sind die Zukunftserwartungen nicht mehr ganz so positiv." Nur noch jedes dritte Unternehmen geht weiterhin von einer sich verbessernden Geschäftsentwicklung aus. Hauptrisiken sind hier neben der abnehmenden Inlandsnachfrage und den allgemeinen Rahmenbedingungen erneut der drohende oder schon eingetretene Fachkräftemangel.

Im Herbst 2014 endet der zweijährige Aufwärtstrend des Geschäftsklimaindex für die Industrie. Dieser geht um 12,7 Punkte auf jetzt 117,5 Punkte zurück. Hille: "Damit liegt er zwar noch deutlich über der 100-Punkte-Grenze, im Vergleich mit den letzten vier Jahren allerdings nur noch auf einem durchschnittlichen Niveau." Geprägt wird der Rückgang durch einen Einbruch bei den Zukunftserwartungen. Der Saldo stürzt von 29 auf drei Punkte ab. Untermauert werden diese Erwartungen durch einen Einbruch bei den Auftragseingängen aus dem In- und Ausland. "Einfluss hat neben der Entwicklung in einigen Euro-Ländern auch die Lage im Ukrainekonflikt und die Auseinandersetzung mit dem Islamischen Staat", so Hille. Im Gegensatz dazu wird die aktuelle Lage unverändert positiv eingeschätzt.

Im Einzelhandel erreicht die Stimmung einen Tiefpunkt. Mit 91,1 Punkten liegt der Geschäftsklimaindex wieder auf dem Niveau des Frühsommers 2013 und deutlich unter den Werten der letzten Konjunkturumfragen. Der Einzelhandel ist somit die einzige Branche in der Region, die die 100-Punkte unterschreitet. Verantwortlich hierfür ist ein starker Rückgang der Bewertungen der aktuellen Lage und der Erwartungen. Hille: "Besonders auffällig ist die Verringerung des Anteils der Einzelhändler, die ihre Lage als gut bezeichnen. Sortierten sich im Frühsommer noch 40 Prozent der Unternehmen in diese Kategorie ein, so sind es aktuell nur noch 14,3 Prozent. Diese negative Lagebeurteilung korrespondiert in vielen Fällen mit der Entwicklung der Umsätze." Der Rückgang der Konsumlaune könne auf ein Nachlassen der Auswirkungen der Niedrigzinspolitik, auf ein Abflauen der WM-Euphorie und auf die anhaltende Verunsicherung durch die internationalen Konflikte zurückgeführt werden. "Neben diesen Effekten, belasten den Einzelhandel in der Region weitere Herausforderungen: Eröffnung des Factory-Outlets (FOC) in Bad Münstereifel und die Diskussion über weitere FOCs, die eingeschränkte Erreichbarkeit der Innenstädte durch Baustellen und geschlossene Parkhäuser oder fehlende Parkplätze und nicht zuletzt der zunehmende Internethandel", erläuterte der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Weiterhin recht zufrieden ist der Großhandel mit der aktuellen Lage. Neun von zehn Unternehmen schätzen diese als gut oder befriedigend ein. Weniger positiv sind die Zukunftsaussichten. Der Saldo geht von 18,2 Punkten auf 6,7 Punkte zurück. Nur jedes sechste Unternehmen rechnet mit einer Verbesserung der Geschäftslage in den kommenden 12 Monaten. Hille: "Hier wirken sich neben den internationalen Entwicklungen, insbesondere der ausbleibenden wirtschaftlichen Erholung beispielsweise in Frankreich und Italien, auch die negative Einschätzungen und Erwartungen im Einzelhandel und der Industrie aus."

Im Gegensatz zu vielen anderen Branchen in der Region verläuft die Entwicklung im Gastgewerbe weiterhin relativ konstant. Der Geschäftsklimaindex liegt mit 105,6 Punkten auf dem Niveau der Vorumfragen. Damit fällt der saisontypische Rückgang des Indexes verhältnismäßig gering aus. Die Gastronomie schneidet im Vergleich zum Beherbergungsgewerbe deutlich besser ab. Die wichtigsten Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung sind die Energiekosten, die Arbeitskosten und der Fachkräftemangel. Während die Energiekosten seltener als im Frühsommer genannt wurden, tauchen Finanzierungsprobleme deutlich häufiger auf. "Hier scheint die Politik der niedrigen Zinsen nicht in allen Fällen die gewünschten Ziele zu erreichen", so Hille.

Der Geschäftsklimaindex für das Verkehrs- und Logistikgewerbe verzeichnet im Herbst 2014 erneut einen Rückgang. Mit 105,9 Punkten bewegt sich der Index aber noch im Bereich der Ergebnisse der letzten Jahre und damit erneut über der 100-Punkte-Grenze. Dieser Wert wird gestützt von den sehr guten Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage. Wesentlich schlechter werden die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten beurteilt. 22 Prozent gehen von einem Rückgang der Geschäfte aus und nur knapp jedes zehnte Unternehmen erwartet einen Aufschwung. Hille: "Neben der zurückhaltenden Inlandsnachfrage spielen hier auch der Verfall von Straßen und Brücken und der gewaltige Investitionsbedarf in die Verkehrsinfrastruktur eine entscheidende Rolle. Die steigenden Energiepreise haben als Risiko an Bedeutung für die Branche verloren, dafür bereitet die Entwicklung der Arbeitskosten den Unternehmern mehr und mehr Sorgen. Im Taxigewerbe spielt zudem der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn eine entscheidende Rolle. Die Branche rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Fahrpreise und befürchtet dadurch einen Rückgang der Nachfrage."

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