Der derzeitige Fraktionsgeschäftsführer der Bonner Grünen verfügt über eine mehr als 20jährige Erfahrung in der Bonner Kommunalpolitik: Deshalb setze er besonders darauf, dass Koalition und neuer Oberbürgermeister harmonieren und somit die Ziele des beschlossenen Koalitionsvertrages umsetzen können. Um die Stadt zukunftsfähig zu machen, müssten die Schulden abgebaut werden und die Verwaltung anders aufgestellt werden. Nur dann könne der florierende Wirtschaftsstandort weiterhin gewahrt werden, so dass Unternehmen hier vor Ort gehalten und auch neue gewonnen werden können.
Hinsichtlich der Bettensteuer plädierte der Oberbürgermeisterkandidat für eine Lösung für die Hotelbranche, mit der die bürokratischen Hürden möglichst minimiert würden. Die generelle Einführung sieht er bei der aktuellen finanziellen Situation der Bundesstadt jedoch als unumgänglich. Bezüglich des geplanten Festspielhauses konnte keine Einigkeit erzielt werden. "Ich verstehe den Zuspruch der Bonner Hoteliers und ihr Engagement für das Festspielhaus, jedoch stehen die Planungen meiner Meinung nach auf unsoliden Füßen", so Schmidt. Problematisch sei der fehlende Plan B, wenn die im Businessplan prognostizierten Besucher nicht kommen oder die geplante Auslastung des Festspielhauses nicht erreicht werde. Selbst wenn diese Punkte aber gesichert seien, hält Schmidt das Projekt kulturpolitisch nicht mehr für "State of the Art". Seiner Meinung nach ist ein Hallenkonzept notwendig, um die Nutzung von Beethovenhalle, Oper und dem Konzertsaal im WCCB zu optimieren. Viel wichtiger als ein Beethoven Festspielhaus sei für ihn aber ohnehin die inhaltliche Planung des Beethoven Jubiläums im Jahr 2020.
Nachdem bereits CDU-Kandidat Ashok Sridharan und SPD-Kandidat Peter Ruhenstroth-Bauer bei den Bonner Hoteliers zu Gast waren, wurde die Reihe nun mit dem OB-Kandidaten der Grünen abgerundet. "Ich bin froh, dass wir die Möglichkeit hatten, mit allen Kandidaten offen zu diskutieren - auch wenn wir manchmal nicht einer Meinung waren", sagt Alfons Aigner, Inhaber des Hotels Aigner und Leiter des Arbeitskreises "Dieser Austausch wird uns die Entscheidung am 12. September 2015 ein wenig leichter machen."