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Sowjetische Relikte: Bremer Wissenschaftler verlängern durch Messungen Nutzungsdauer eines Parkhauses in Riga

(PresseBox) (Bremen, )
Ende September 2016 reisten Prof. Dr. Marc Gutermann und sein Forscherteam des Instituts für Experimentelle Statik (IFES) der Hochschule Bremen mit 4,7 Tonnen Ausrüstung nach Riga, um durch Belastungsmessungen ein Parkhaus vor dem Abriss zu bewahren. Das Gebäude stammt aus der Zeit, als in Lettland noch die sowjetische Normung SNiP galt. Heute muss die Tragsicherheit wie in ganz Europa nach dem Eurocode nachgewiesen werden, der deutlich andere Anforderungen stellt.

„Wenn Tragwerke nach den gültigen Normen nicht nachgewiesen werden können und Verstärkungen keine Alternative sind, bleiben als letzte Möglichkeit Belastungsversuche“, erklärt Prof. Dr. Marc Gutermann, Leiter des Institutes. So würden in der Regel Tragreserven aufgedeckt und Tragfähigkeiten nachgewiesen, die mit dem Computer nicht zu ermitteln sind. „Unsere Erfahrungen aus mehreren hundert Messungen haben gezeigt, dass die Bauwerke trotz ihres Alters oder etwaiger Schäden meist besser sind als in den Rechenmodellen prognostiziert.“ Diese Hoffnung bestand auch bei dem Parkhaus, dass aufgrund von Schädigungen und dem gescheiterten rechnerischen Nachweis für die Öffentlichkeit gesperrt worden war. Der Betreiber ist jedoch an einer noch möglichst langen weiteren Nutzung interessiert.

An vier Tagen wurden vier unterschiedliche Stahlbetontragwerke getestet. Dazu sind zuvor insgesamt 89 Sensoren an den maßgebenden Stellen installiert worden. Sie erfassten das Tragverhalten der Bauteile während einer kontrollierten Belastung mit bis zu 135 Tonnen. „Die Messkurven zeigten durchweg ein unkritisches Verformungsverhalten bis zur Ziellast. Wir konnten somit die Tragsicherheit der Bauteile erfolgreich nachweisen“, fasst Prof. Dr. Gutermann die Ergebnisse zusammen. Nach einer Sanierung zur Gewährleistung der Dauerhaftigkeit stehe einer langfristigen Nutzung des Parkhauses nichts mehr im Wege.

Geografisch liegt der Tätigkeitsschwerpunkt des IFES zwar in Deutschland, hin und wieder werden aber auch Messungen in den europäischen Nachbarländern durchgeführt. Neben Aufträgen in China und Togo war die Arbeit in Riga die dritte Messaufgabe des Institutes, zu der die Mitarbeiter mit dem Flugzeug anreisen mussten.

Das IFES der Hochschule Bremen bedankt sich beim Partnerbüro CMB SIA in Riga, ohne dessen Unterstützung dieses spannende Projekt nicht möglich gewesen wäre.

Das Institut für Experimentelle Statik der Hochschule Bremen wurde 1977 gegründet, um Studierenden die Theorie der Statik praxisnah zu vermitteln. Wegen des wachsenden Interesses der Wirtschaft an neuen Bewertungsmethoden widmete sich das Institut auch zunehmend der anwendungsbezogenen Forschung auf diesem Gebiet. Die heutigen Schwerpunkte des IFES sind experimentelle Tragsicherheitsnachweise (Belastungsversuche), Bauwerksdiagnose sowie experimentell gestützte Berechnungen (Hybride Statik). Getreu seinem Leitsatz „Erhalten statt Abriss und Neubau“ steht das IFES für wirtschaftliche und zugleich umweltfreundliche Lösungen beim Bauen im Bestand.

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