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Handwerkskammer für Oberfranken

Abschwaechung ueber Saisonueblichen Rahmen hinaus

Repräsentativumfrage unter 507 oberfränkischen Handwerks-betrieben mit 7.868 Beschäftigten

(PresseBox) (Bayreuth, )
Im IV. Quartal hat sich die Geschäftslage des oberfränkischen Handwerks über den saisonüblichen Rahmen hinaus abgeschwächt. Der Saldo aus Betrieben mit guter Geschäftslage zu Unternehmen mit schlechter Geschäftslage ist auf -7 Punkte gesunken (VQ: +3; VJ: -2). Zugenommen haben vor allem die negativen Stimmen. Diese belaufen sich zwischenzeitlich auf 31,5% (VQ: 25%, VJ: 26%). Auf vergleichsweise hohem Niveau halten sich dagegen mit 24,5% die Stimmanteile mit guter Geschäftslage (VQ: 28%, VJ: 24%). „Damit wird deutlich,“ so HWK-Präsident Kurt Seelmann in seiner ersten Bewertung der Umfrageergebnisse: „Die weltweite Finanzkrise macht sich in Teilen des oberfränkischen Handwerks bemerkbar. Von einem massiven Einbruch zu sprechen, wäre allerdings überzogen.“

Seelmann weiter: „Am stärksten betroffen von der Abschwächung ist das Kfz-Handwerk, das bereits in den zurückliegenden Quartalen regelmäßig die Lage als unzureichend eingestuft hat. In diesem Zweig beurteilt zwischenzeitlich jeder zweite Betrieb die Lage als schlecht. Auch der Zuliefersektor berichtet von einer deutlichen Abschwächung. Allerdings ist in dieser Sparte die Lage weniger angespannt, überwiegen doch nach wie vor die guten Beurteilungen (32%) gegenüber den schlechten (22,5%).“

Auslastung und Auftragseingänge lassen nach

Insgesamt fällt auf, dass die Auslastung bereits im IV. Quartal – und damit saisonbedingt vergleichsweise früh - auf durchschnittlich 70% gesunken ist. Sie liegt zum Jahreswechsel zwei Punkte unter dem Vorjahresniveau. Noch stärker als die Auslastung haben zuletzt die Auftragseingänge nachgelassen. Mit 48,5% berichten bereits im IV. Quartal sehr viel mehr Betriebe von einer rückläufigen Nachfrage als in den Vorjahren. Neben saisonalen Effekten ist dafür vor allem die gestiegene Investitionszurückhaltung gewerblicher Auftraggeber verantwortlich.

Skepsis und Verunsicherung prägen die Erwartungen

„Es überrascht deshalb nicht,“ so ergänzt HWK-Hauptgeschäftsführer Horst Eggers, „dass die weiteren Erwartungen sehr stark von Verunsicherung und Skepsis geprägt sind. 41% rechnen für die kommenden Wochen und Monate - traditionell die schwierigsten im Saisonverlauf des Handwerks - mit einer angespannten Geschäftslage (VJ: 33,5%). Niemand kann so recht abschätzen, ob und wie sich die internationale Finanzkrise auf das eigene Unternehmen auswirken wird. Vorsorglich wird deshalb sehr vorsichtig und zurückhaltend kalkuliert.“

Kurzes Zwischenhoch bei Investitionen

Bestes Beispiel hierfür ist das aktuelle Investitionsverhalten. Kurz vor Jahresende stieg der Anteil der investierenden Betriebe nochmals kurzfristig auf 34,5% an. Dies ist der höchste Wert seit 2006. Dabei darf allerdings nicht übersehen werden, dass die generelle Investitionsbereitschaft stark nachlässt. Für die kommenden Wochen rechnen 56% mit sinkenden Investitionen.

Beschäftigung rückläufig - 2008 leicht positive Beschäftigungsbilanz

Dies bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Beschäftigungsentwicklung. Während vor Jahresfrist die Beschäftigtenzahl zum Jahresende hin noch weitgehend stabil war, wurde diesmal die Mitarbeiterzahl bereits im IV. Quartal leicht gesenkt. Auch für die kommenden Wochen zeichnet sich ein stärkerer Abbau als im Vorjahr ab. Über das gesamte Jahr 2008 gesehen fällt allerdings die Beschäftigungsbilanz im oberfränkischen Handwerk leicht positiv aus.

Kräftige Abschwächung in Coburg/Kronach/Lichtenfels - Lage in Bayreuth/ Kulmbach stabiler

Nach dem regional einheitlichen Bild im Vorquartal stellt sich zwischenzeitlich die Geschäftslage in den einzelnen Teilregionen wieder recht unterschiedlich dar. Eggers dazu: „Die stärkste Abschwächung innerhalb Oberfrankens hatte der Raum Coburg/Kronach/Lichtenfels zu bewältigen. Dort sank die durchschnittliche Auslastung auf 69%. Sie liegt somit 3,5 Punkte unter dem Vorjahresniveau. Ähnliches gilt für den Raum Bamberg/Forchheim, allerdings in etwas abgeschwächter Form. Im Raum Bayreuth/Kulmbach dagegen, und eingeschränkt auch in der Region Hof/Wunsiedel, wird die Lage stabiler beurteilt.“ Die Erklärungen für diese Unterschiede sind sehr vielschichtig. „Offensichtlich erfasst aber die allgemein stark rückläufige Exportnachfrage direkt wie auch indirekt das Handwerk in den westlichen Teilen Oberfrankens stärker als in den östlichen Teilregionen,“ so Eggers weiter.

Eggers: Investitionen in Infrastruktur und Private Nachfrage stärken

Eggers fordert deshalb vor allem die Binnennachfrage zu stärken: „Denn damit kann dem gestiegenen Konjunkturrisiko am effizientesten entgegen gewirkt werden. Investitionen in die Infrastruktur (z.B. Schulen, Kanalisation) sind dazu genau so geeignet wie die Stärkung der privaten Nachfrage durch Entlastung von Steuern und Abgaben. Zuversichtlich stimmt die Botschaft der regionalen Sparkassen und VR-Banken, wonach bei der Kreditvergabe an Handwerksbetriebe derzeit keine Einschränkungen zu befürchten sind.“
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