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Handwerkskammer für München und Oberbayern

Im Handwerk herrscht ausgesprochen gute Stimmung

Schlagbauer: "Neuen Gründergeist wecken!"

(PresseBox) (München, )
Im oberbayerischen Handwerk herrscht auch weiterhin eine ausgesprochen gute Stimmung. Handwerkskammerpräsident Georg Schlagbauer führt das auf den robusten Arbeitsmarkt zurück, der das Konsumklima und damit die gesamtwirtschaftliche Entwicklung befeuert. Zusätzliche Impulse lieferten die niedrige Inflation sowie die sinkenden Energie- und Rohstoffkosten. Trotz der ausgedehnten Kälteperiode zu Beginn des Jahres berichten 84 Prozent (+1%) der Handwerker über gute oder zumindest befriedigende Geschäfte im 1. Quartal 2015, erklärte Schlagbauer bei der Vorstellung der aktuellen Konjunkturumfrage der Kammer in München.

Die Kapazitäten der ca. 79.000 Handwerksfirmen im Kammerbezirk mit ihren rund 290.000 Beschäftigten waren in den ersten drei Monaten 2015 zu 74 Prozent ausgelastet. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Auslastung zwar um einen Punkt zurück, liegt damit aber genau im Durchschnitt der letzten drei Winterquartale. Jeder vierte Betrieb meldete volle Auslastung. Ende März hatten die Handwerker in München und Oberbayern für durchschnittlich sieben Wochen Aufträge in Reserve. Nach ersten Schätzungen erwirtschafteten sie im 1. Quartal 2015 Umsätze in Höhe von 6,7 Milliarden Euro. Dies entspricht einem nominalen Rückgang von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ausschlaggebend hierfür waren in erster Linie die Rückgänge im Bauhaupt- und im Ausbaugewerbe, die wiederum vor allem auf die äußerst milde Witterung im Startquartal 2014 zurückzuführen sind. Die Investitionsneigung der Betriebe ging insgesamt zurück, nur 31 Prozent der Handwerker investierten in ihre Anlagen oder führten Baumaßnahmen durch. Trotzdem entsprach das Investitionsvolumen im 1. Quartal 2015 von 230 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr einem Zuwachs um 2,2 Prozent.

Der Handwerkskammerpräsident: "Die allermeisten unserer Mitgliedsbetriebe blicken angesichts steigender Einkommen und Beschäftigung zuversichtlich in die Zukunft." 87 Prozent erwarten eine gute oder befriedigende Geschäftslage im 2. Quartal 2015. Das seien zwar drei Punkte weniger als vor einem Jahr, so Schlagbauer, die Stimmung der Handwerker liege damit jedoch weiterhin deutlich über ihrem langjährigen Mittelwert. "Positiv würden sich sicher eine Beruhigung der globalen Konflikte und eine wirtschaftliche Verbesserung in den Ländern der Eurozone auswirken. Darüber hinaus hoffen die Handwerker auf eine Beschleunigung der Investitionsgüterkonjunktur", erklärte der Kammerpräsident.

Leider verleite die momentan günstige wirtschaftliche Lage die Politik zu Leichtsinn und Übermut, betonte Schlagbauer: "Die große Koalition lässt unserem Land mehr Wohltaten angedeihen, als diesem gut tut." Als Beispiel nannte er die Rente mit 63. Der Handwerkskammerpräsident: "Wenn das so weitergeht, werden wir den Wohlstand, der über Jahrzehnte aufgebaut wurde, innerhalb kurzer Zeit verfrühstücken." Zudem türme der Staat ständig bürokratische Hürden auf. Hinzu komme der Generalverdacht, unter den der Staat seine Unternehmer stelle, wie z.B. die Kontrollen zum Mindestlohn zeigten. Schlagbauer forderte stattdessen die Förderung einer neuen Gründerkultur, die jungen Leuten Lust darauf mache, einen Betrieb zu gründen oder zu übernehmen. Laut dem Statistischen Bundesamt gingen die Gründungszahlen hierzulande bereits im fünften Jahr in Folge zurück, 2014 sank die Zahl der Unternehmensgründungen um 4,9 Prozent. Das könne auch fürs Handwerk negative Folgen haben, schließlich seien 23 Prozent der Einzelunternehmer im oberbayerischen Handwerk über 55 Jahre alt und suchten in den nächsten Jahren einen geeigneten Nachfolger. "Um den Gründergeist in Deutschland wieder zu wecken, brauchen wir aber auch die Unterstützung von Schulen und Universitäten, die das Unternehmertum wieder verstärkt im Unterricht thematisieren", betonte der Handwerkskammerpräsident. Auch der Wert des Meisterbriefes müsse stärker herausgestellt werden, schließlich bereite er die Handwerkerinnen und Handwerker perfekt auf die Selbstständigkeit vor.

Schlagbauer machte deutlich, dass man sich weiter bemühe, junge Flüchtlinge für eine Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. "Hier sind wir auch schon ein gutes Stück vorangekommen. Das Handwerk steht parat und tut alles dafür, den jungen Leuten bei der Integration zu helfen und ihnen eine berufliche Perspektive zu bieten", erklärte Schlagbauer. Das zeige sich auch daran, dass die Handwerkskammer in Oberbayern insgesamt über 500 Lehrstellen und über 600 Praktikumsplätze eingeworben habe, die mit jungen Flüchtlingen besetzt werden könnten. Schlagbauer: "Jetzt müssen wir Anbieter und Nachfrager zusammenbringen." Dafür veranstaltet die Handwerkskammer am 6. Mai eine Art Ausbildungsbörse, bei der junge Flüchtlinge, die in der Landeshauptstadt beschult werden und in diesem Sommer ihre Schulausbildung beenden sowie interessierte Betriebe und Innungen zusammenkommen. Weitere Veranstaltungen dieser Art sind im übrigen Kammerbezirk geplant.

Zur Förderung der E-Mobilität in der Landeshauptstadt forderte der Kammerpräsident Anreize über die bestehenden Stadtratspläne hinaus. Dazu gehöre z.B. ein auf fünf Jahre befristeter, kostenloser Handwerkerparkausweis für alle Parklizenz-Gebiete. Bauchschmerzen bereiteten den Handwerkern in München, so Schlagbauer, die neuen Anforderungen des Kreisverwaltungsreferats bei den Baustelleneinrichtungen auf öffentlichem Grund. Vor allem die Dachdecker und Spengler sowie die Maler und Lackierer, beklagten massiv, dass die neuen Sondernutzungserlaubnisse aus dem KVR mit einem ungeheuren zusätzlichen Bürokratieaufwand verbunden seien, den viele Betriebe gar nicht bewältigen könnten. Zudem seien die Genehmigungsdauer und die einzuhaltende Vorlauffrist von mindestens 15 Arbeitstagen völlig praxisfremd. Der Handwerkskammerpräsident: "Diese Gewerke sind bei ihren Aufträgen stark witterungsabhängig, so dass ein Vorlauf von aktuell bis zu sechs Wochen nicht effizient geplant werden kann." Die VOB fordere jedoch, dass bei öffentlichen Aufträgen mit einer Frist von 12 Tagen mit den Arbeiten begonnen wird. Schlagbauer: "Da beißt sich doch die Katze in den Schwanz!" Man habe OB Dieter Reiter daher in einem Schreiben aufgefordert, eine praxisgerechte Lösung zu finden, damit die Betriebe wieder ihre Arbeit machen könnten.

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