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Handwerkskammer für München und Oberbayern

Handwerksbetriebe bleiben optimistisch

Traublinger: "Die gute Stimmung kann nur die Politik eintrüben"

(PresseBox) (München, )
"Von der Baubranche angetrieben, strahlen die oberbayerischen Handwerksbetriebe nach wie vor einen bemerkenswerten Optimismus aus. Dass dem Handwerk durch die Rente mit 63 massive Belastungen drohen, scheinen die Inhaberinnen und Inhaber momentan zu verdrängen", erklärte Handwerkskammerpräsident Heinrich Traublinger, MdL a. D., bei der Vorstellung der Konjunkturzahlen für das 1. Quartal 2014. 83 Prozent der befragten Betriebe im Kammerbezirk bewerteten ihre Geschäftslage in den ersten drei Monaten des Jahres mit gut oder befriedigend. Vor zwölf Monaten gaben 82 Prozent ein solches Urteil ab.

Die Kapazitäten der Handwerksfirmen in Oberbayern waren im Berichtszeitraum zu 75 Prozent ausgelastet. Damit stieg der Auslastungsgrad im Vergleich zum Vorjahr um zwei Punkte. Jeder vierte Betrieb war voll ausgelastet. Daher schrumpfte auch der Auftragsbestand im 1. Quartal 2014. Die Betriebe hatten im Durchschnitt für 7,1 Wochen Aufträge in Reserve. Vor Jahresfrist lag das Polster bei 7,5 Wochen. Als Folge der positiven Auftragsentwicklung ist die Lage jedoch immer noch komfortabel. Seit letztem Sommer zeigt die Umsatzentwicklung im oberbayerischen Handwerk nach oben. Mit Beginn des neuen Jahres hat sich die Dynamik deutlich verstärkt. Die Nachholeffekte aus der zweiten Jahreshälfte 2013 mündeten in einen zyklischen Aufschwung, der durch die günstige Witterung neue Nahrung erhielt. Nach ersten Schätzungen erwirtschafteten die oberbayerischen Handwerksunternehmen bis Ende März des laufenden Jahres einen Umsatz in Höhe von rund 6,7 Milliarden Euro. Das entspricht einem nominalen Zuwachs um fünf Prozent (real: 3,2 Prozent) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Schätzungsweise 285.000 Personen hatten im Berichtsquartal einen Arbeitsplatz im Handwerk. Im Vergleich zum 1. Quartal 2013 stieg dieser Wert wegen des anhaltenden Fachkräftemangels nur um 0,3 Prozent. Nicht einmal 60 Prozent der Betriebe konnten Ende 2013 alle offenen Stellen besetzen. Dagegen bietet sich den Betrieben weiterhin ein gutes Investitionsklima, das vor allem durch die niedrigen Zinsen geprägt wird. 35 Prozent führten im 1. Quartal 2014 Investitionen durch. Binnen Jahresfrist nahm die Investitionsneigung damit um fünf Punkte zu. Dementsprechend stieg auch die Summe der Ausgaben kräftig an. Insgesamt steckten die Betriebe 225 Millionen Euro in Ersatz-, Rationalisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Zuwachs von sieben Prozent. Zugelegt hat im Berichtszeitraum auch die Zahl der Handwerksbetriebe in Oberbayern. Gut 79.100 bedeuteten ein Plus von 1,7 Prozent im Vorjahresvergleich.

"Die gute Stimmung im Handwerk kann momentan nur die Politik eintrüben. Aktuell kommt aus dem Bundesrat und der SPD-Bundestagsfraktion eine Initiative, den Handwerkerbonus zu kappen oder zumindest zu beschneiden. Das würde dem Handwerk vehement schaden", betonte Traublinger. Der Handwerkerbonus hat nachweislich zu einem Auftragsplus für die legal arbeitenden Handwerksbetriebe und somit zu weniger Schwarzarbeit geführt, was den öffentlichen Kassen wiederum ein Mehr an Steuern und Abgaben einbrachte. Eine Studie zur Schwarzarbeit des Experten für Schattenwirtschaft, Prof. Friedrich Schneider, hat dies bestätigt. Der Kammerpräsident: "Wir fordern daher nicht nur den Erhalt des Handwerkerbonus, sondern eine Ausweitung durch eine Zusammenlegung mit den allgemeinen haushaltsnahen Dienstleistungen. Hier können 20 Prozent der Arbeitskosten bis 20.000 Euro abgesetzt werden, also maximal 4.000 Euro. Bei den Handwerkerleistungen liegt die Obergrenze momentan nur bei 1.200 Euro."

Mit Bezug auf die kürzlich stattgefundene Oberbürgermeisterwahl in München wies der Kammerpräsident auf die bisher gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Dieter Reiter hin: "Wir möchten diese auch gerne fortsetzen, wenn er nun das Rathaus führt. Was uns aber Sorgen macht, ist, dass er augenscheinlich den Grünen als 'Brautgeschenk' die Oberhoheit über die Verkehrspolitik in der Landeshauptstadt überlassen will. Denn wer den Wirtschaftsverkehr bewusst behindert - siehe beispielsweise die Situation auf der Einsteinstraße - der nimmt bewusst in Kauf, dass sich der Wirtschaftsstandort München verschlechtert."

Mit Sorge betrachtet der Kammerpräsident weiterhin die von der EU-Kommission angestoßene Debatte um den Meisterbrief. "Was der Verlust der Meisterpflicht für die Handwerksberufe bedeutet, bei denen durch die Novelle der Handwerksordnung 2004 die Meisterpflicht wegfiel, liegt auf der Hand: mehr Ein-Mann-Betriebe aber kein einziger Arbeitsplatz mehr, weniger Lehrlinge und kaum noch Meisterprüfungen, weniger Qualität und Verbraucherschutz", so Traublinger.

Letzte Woche wurde im spanischen Córdoba ein Kooperationsabkommen mit der dortigen Handelskammer unterzeichnet. Ziel des Abkommens ist es, spanischen Fachkräften den Zugang zu einer Beschäftigung in oberbayerischen Handwerksunternehmen zu erleichtern. Der Kammerpräsident: "Immer mehr Betriebe können ihr Auftragspotenzial nicht ausschöpfen, weil ihnen die notwendigen Fachkräfte fehlen. Mit unserer Vereinbarung versuchen wir, zumindest etwas Abhilfe zu schaffen."

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