Der BIHK-Konjunkturindex ist binnen Jahresfrist um 9 Punkte nach oben geklettert und erreicht mit einem Wert von 129 Punkten den höchsten Stand seit knapp drei Jahren. Fast jedes zweite bayerische Unternehmen ist mit seiner gegenwärtigen Geschäftslage zufrieden. Nur 7 Prozent der Betriebe bezeichnen die aktuelle Lage als schlecht. In die Zukunft schauen die Betriebe mit viel Zuversicht: 30 Prozent der bayerischen Unternehmen rechnen mit einer Geschäftsbelebung und nur 8 Prozent mit einer Eintrübung.
"Die bayerische Wirtschaft erlebt einen breiten Boom", sagte BIHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen bei einer Pressekonferenz in München. Die sehr gute Entwicklung werde sich auch in den kommenden zwölf Monaten fortsetzen, so Driessen weiter. Besonders ausgeprägt ist der Höhenflug in der Industrie, in der Baubranche und im Großhandel.
Vor allem die Nachfrage aus dem Inland entwickelt sich laut BIHK-Umfrage prächtig: "Die Verbraucher geben mehr Geld aus und auch die Unternehmen investieren deutlich mehr", erläuterte der BIHK-Chef. Dagegen hat die Wirtschaft ihre Exporterwartungen für einige Regionen reduziert. In Asien und in Ost- und Südosteuropa rechnen die Betriebe mit kleineren Zuwächsen als bislang. Die Exporte in die bayerischen Hauptauslandsmärkte USA und EU bleiben dagegen auf Rekordniveau.
Wegen des Wirtschaftswachstums sind Fachkräfte auf dem bayerischen Arbeitsmarkt weiter stark gesucht: Jedes fünfte Unternehmen in Bayern will Mitarbeiter einstellen, nur jedes zehnte plant Stellenstreichungen.
"Trotz dieser sehr erfreulichen Ergebnisse sehen die Unternehmen Risiken", warnte BIHK-Chef Driessen. Die Betriebe nannten in der BIHK-Umfrage die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (44 Prozent der Befragten) und den Fachkräftemangel (41 Prozent). Driessen kritisierte, dass die Politik mit Energiewende, Mindestlohn, Rente mit 63 und der Ablehnung der Vorstöße zur "Kalten Progression" für Verunsicherung sorgt. "In Zeiten sprudelnder Steuerkassen muss die Bundesregierung unser Steuer- und Sozialsystem wetterfest und zukunftsfähig machen. Stattdessen verteilt sie die Mehreinnahmen, die von Beschäftigten und Unternehmen hart erarbeitet werden, mit vollen Händen", sagte Driessen.