Touristen pilgern das ganze Jahr über in die geschichtsträchtigen Metropolen Europas. Sie begegnen medizinisch gut versorgten Menschen und manch einer denkt darüber nach, die hohen Standards für sich in Anspruch zu nehmen. Während des Urlaubs lässt sich im selben Zug beispielsweise eine zahnmedizinische Behandlung gut einplanen.
Auch Geschäftsreisende schaffen Nachfrage
Oftmals ist auch eine Geschäftsreise der Anlass, den persönlichen Spielraum für eine medizinische Behandlung auszuweiten. Dabei wird die demografische Entwicklung bei den reisenden Beratern, Vertriebsleuten oder Schulungstouristen zum Faktor. So sind nach einer Studie der Internationalen Fachhochschule Bad Honnef 40 Prozent unter ihnen älter als 50 Jahre. Mit steigendem Anteil verändern sich auch die Anforderungen an die medizinische Infrastruktur der Reiseziele.
Zehn Prozent Patienten aus dem Ausland
Im Netzwerk der GZFA liegen die Städte München, Lübeck und Wien an der gesundheitstouristischen Spitze. Auch einzelne Regionen wie das Allgäu oder Donaumoos bewegen sich in diesem Trend. Phasenweise reisen hier bis zu zehn Prozent der Patienten aus dem Ausland an, meist aus dem westeuropäischen, aber auch aus dem osteuropäischen oder arabischen Raum. Dann befassen sie sich neben Museen und Schlössern kurzzeitig mit zahnästhetischen Behandlungen, Zahnimplantaten oder der anspruchsvollen Kiefergelenktherapie.
Auch Gesundheitstouristen sind treu. "Die meisten unserer Patienten wiederholen im Jahr darauf ihren Zahnarztbesuch. Dann bringen sie oft ihre Verwandten mit", schildert Dr. Andrea Fischer-Barber von den Münchner Isar Kliniken. Doch landen sie nicht zufällig in den Zahnarztstühlen der Metropolen. Neben selbstverständlichen Voraussetzungen wie Übersetzungs- und Hotelservice stützt eine gute Vernetzung mit international arbeitenden Tourismusmarketingagenturen die Nachfrage. Deren Vertreter sprechen bei Gesundheitstourismus gar von einem "Megatrend" und raten zu übergreifenden Vermarktungskonzepten.