Der Grund war einfach: Die Flügeltransportvorrichtung erfüllte sämtliche Vorgaben, um die aufwendigen Transporte durchzuführen, ohne dass Sprengungen an den Felswänden entlang der Bergstraße, Kappungen von oberirdischen Stromleitungen oder Beschneidungen des dichten Baumbestands zu beiden Seiten der Straße durchgeführt werden mussten. Die FTV 300 ermöglichte es den Transportprofis, die Rotorblätter stufenlos um bis zu 60 Grad aufzurichten. So konnte man die engen Kurven im Schritttempo meistern, ohne in Kontakt mit der Randstruktur der Serpentinen zu geraten. Eine weitere Herausforderung bestand darin, die dynamisch einwirkenden Windkräfte auf die bis zu 50 Meter in die Höhe ragenden Rotorblätter abzufangen. Hierzu musste ein Thermikexperte von Dacotrans die integrierten Windmesser der FTV 300 permanent überwachen.
Um die Rotorblätter stets in Windrichtung justieren zu können, verfügt die FTV 300 über ein 360-Grad-Rotorsystem, welches das arretierte Rotorblatt in jedem beliebigen Winkel um die eigene Achse drehbar macht. Die Kombination aus flexiblem Neigungswinkel und Achsenrotation ermöglichte es schließlich, sämtliche kritischen Passagen der Bergstraße zu passieren und zahlreiche Stromleitungen durch ein Absenken des Neigungswinkels sicher zu unterfahren. So konnte man alle 21Rotorblätter in jeweils dreistündiger Fahrt auf den Berg transportieren.
Vergleichsweise unkritisch waren dabei die ersten 70 Kilometer der Strecke, die vollständig über die Autobahn führten. Um die letzten 10 Kilometer ohne Zwischenfälle zu meistern, musste Daco Heavy Lift über 16.000 Arbeitsstunden aufwenden, der gesamte Zeitraum für die Transporte erstreckte sich dabei über 40 Tage. Die minutiöse Vorarbeit, die detailgenaue Kenntnis der Strecke, umfassende Sicherheitsvorkehrungen und nicht zuletzt die Zusammenarbeit mit dem Goldhofer Seviceteam haben dazu geführt, dass dieser Ausnahmetransport ohne Zwischenfälle durchgeführt werden konnte!