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"Die europäische Kultur lebt von ihrer Vielfalt"

(PresseBox) (München, )
Der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann und Generalsekretär Johannes Ebert sprachen bei einem Pressegespräch in Berlin von den aktuellen Entwicklungen in Südeuropa, von einem neuen Interesse an der Vernetzung der Länder dies- und jenseits des Mittelmeers und von Partizipation und Stadtentwicklung als neuen weltweit relevanten Themen. Beide betonten, dass Europa sich in Zeiten der Krise weiterhin zur Vielfalt bekennen und Klischees entgegenwirken müsse.

Der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann berichtete: "Junge Europäer sind heute mobiler denn je. Aus Spanien und anderen südeuropäischen Ländern kommen junge Menschen zu uns, die eine berufliche Perspektive in Deutschland gefunden haben oder suchen. Darauf reagieren wir unter anderem, indem wir berufsspezifische Sprachkurse für Mediziner oder Ingenieure anbieten. Wir arbeiten mit spanischen und deutschen Institutionen zusammen, um die Beratungsangebote vor Ort zu verbessern. Wir bilden Lehrerinnen und Lehrer für Deutsch fort, um dem Lehrermangel entgegenzuwirken. Immer öfter werden wir auch von ausländischen Bildungsministerien um Beratung gebeten, etwa zur dualen Ausbildung, die in Deutschland einmalig ist. Hier organisieren wir verstärkt Plattformen, um Bildungsministerien und Akteure verschiedener Länder auch miteinander ins Gespräch zu bringen."

Der Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert betonte: "Das Bild Deutschlands in der Welt und in Europa setzt sich aus vielen Pixeln zusammen. Es ist ambivalent, widersprüchlich und komplex. Es geht nicht darum, diese Komplexität zu reduzieren, sondern sie anzunehmen und sich darüber offen und ehrlich auszutauschen. Das ist nur im Gespräch mit den Menschen und im direkten Austausch möglich. Unsere Institutsleiterinnen und Institutsleiter vor Ort berichten einhellig, dass diese Bereitschaft in allen Ländern Südeuropas in hohem Maße gegeben ist: Bei Künstlern und Intellektuellen, aber auch bei jungen Sprachschülern, die sich mit Deutschland und mit ihrem eigenen Land gleichermaßen kritisch und reflektiert auseinandersetzen. Die europäische Kultur lebt von ihrer Vielfalt - das hat sich auch in Krisenzeiten nicht geändert." Lehmann ergänzte: "Nicht nur hierzulande, sondern auch in vielen anderen Regionen der Welt wird gerade die Vielstimmigkeit Europas außerordentlich geschätzt."

Ebert berichtete von einer neuen Konzentration auf den Mittelmeerraum: "Wir sehen ein großes Interesse, den Austausch zwischen den Mittelmeeranrainerstaaten zu intensivieren. Auf beiden Seiten finden derzeit große Umbrüche statt: Das Thema Partizipation verbindet diese Länder. Viele Projekte des Goethe-Instituts greifen diese Entwicklung auf, indem sie etwa junge Kulturakteure dies- und jenseits des Mittelmeers zusammenbringen und finanziell und organisatorisch dabei unterstützen, gemeinsam eigene Projekte auf die Beine zu stellen." Im Jahr der Kulturhauptstadt Marseille werde das Goethe-Institut erstmals seit der Schließung des Instituts in den Neunzigerjahren wieder in der französischen Hafenmetropole tätig. Bei allen Projekten stehe die Partizipation im städtischen Raum im Vordergrund.

Mit Stadtentwicklung und Urbanität setzten sich auch viele andere Goethe-Institute weltweit auseinander, so Ebert: "Viele partizipatorische Initiativen beschäftigen sich heute mit dem städtischen Raum. Auf der ganzen Welt entstehen lokale Projekte, die sich mit der Stadt und ihren Bewohnern auseinandersetzen und Einfluss nehmen auf ihre unmittelbare Umgebung. So vielfältig die Probleme auch sind, mit denen sich diese Initiativen beschäftigten - oftmals stehen andere Städte vor ähnlichen Herausforderungen. Das Goethe-Institut hat mit seinem Netzwerk die Möglichkeit, die lokalen Erkenntnisse weltweit weiterzuverbreiten, Akteure miteinander zu vernetzen und Ähnlichkeiten oder Anregungen aufzuzeigen, wo man vielleicht zunächst keine vermutet hätte."

Auch die Goethe-Institute in Brasilien setzten sich mit neuen Formen urbaner Partizipation auseinander, berichtete Lehmann. Teil des Deutschlandjahrs in Brasilien, das im Mai eröffnet wurde, sei etwa das experimentelle und interdisziplinäre Kunstfestival zur Nachhaltigkeit "Prototype". Die "KulturTour" reise in diesem Jahr zu 16 Städten quer durchs Land. Karin Beier setze sich in einem Theater- und Ausstellungsprojekt kritisch mit Fragen nationaler Identität auseinander - auf der Basis von Recherchen und Interviews, die mit Nachfahren deutscher Immigranten in Brasilien geführt wurden. "Die kulturellen Beziehungen zwischen Brasilien und Deutschland sind ebenso wichtig wie die wirtschaftlichen und politischen. Das Interesse an der deutschen Kultur ist in Brasilien außerordentlich groß, das hat die Eröffnung des Deutschlandjahrs gezeigt", so Lehmann.

"In Zeiten großer globaler Umbrüche ändern sich auch die Anforderungen an die deutsche auswärtige Kulturpolitik", führte Lehmann aus. "Aus der 'Einbahnstraße' ist schon lange eine 'Zweibahnstraße' geworden. Heute haben sich die internationalen Kontakte in der Kultur aber noch weiter diversifiziert. Für das Goethe-Institut ist sein Netzwerk nicht nur Infrastruktur, sondern Kern seines Handelns. Schon seit einigen Jahren vernetzen wir Künstlerinnen und Künstler innerhalb von Regionen untereinander, seien es Künstler in Subsahara-Afrika oder Dokumentarfilmer in Südamerika oder Asien. Der nächste logische Schritt ist, auch die Vernetzung zwischen den Kontinenten im Kulturbereich zu intensivieren." Dies komme auch der deutschen Kulturlandschaft unmittelbar zu Gute, betonte Lehmann: "Immer öfter agiert das Goethe-Institut auch als 'Türöffner' für große kulturelle Initiativen aus Deutschland, die auf internationaler Ebene Kontakte suchen". Der größte deutsche Kulturmittler setze dabei auf seine engen Kontakte zu Kulturinstitutionen, Künstlern oder Kuratoren in aller Welt und bringe diese mit deutschen Kollegen zusammen.

Ebert ergänzte: "Das Goethe-Institut wird künftig auch noch stärker Positionen aus dem Ausland in deutsche Debatten einbringen. Gerade in Zeiten globaler Umbrüche kann es durch seine Vernetzung mit Künstlern und Intellektuellen in aller Welt Impulse geben, die zur Differenzierung beitragen und einen Perspektivwechsel auf beiden Seiten möglich machen."

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Das weltweit tätige deutsche Kulturinstitut fördert die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein umfassendes Deutschlandbild. In Zeiten neuer globaler Herausforderungen zielt die Arbeit des Goethe-Instituts auf ein vertieftes Verständnis der Kulturen untereinander und auf die Stärkung des Ansehens Deutschlands in der Welt. Derzeit verfügt das Goethe-Institut über 149 Institute und 11 Verbindungsbüros in 93 Ländern.

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