Gläser sind je nach Zusammensetzung sehr widerstandsfähig, ihre Erweichungspunkte lassen sich von 300 bis 1700 °C variieren; sie sind gasdicht und chemisch beständig - und sie können die mechanischen Spannungen überbrücken, die vom unterschiedlichen Ausdehnungsverhalten von Metallen und Keramiken herrühren. Entsprechend vielfältig und anspruchsvoll sind die Anwendungsmöglichkeiten von technischem Spezialglas. Zum Themenschwerpunkt Glas findet am 7. Juli in Würzburg ein Clustertreff statt, der vom bayerischen Cluster Neue Werkstoffe gemeinsam mit dem Fraunhofer- Institut für Silicatforschung ISC veranstaltet wird.
Das Fraunhofer ISC erforscht den faszinierenden Werkstoff Glas schon seit Jahrzehnten und hat sich auf die Entwicklung wie auch Herstellung individuell angepasster Spezialgläser und deren Weiterverarbeitung zu Formkörpern und Halbzeugen konzentriert. Mit einer neu entwickelten, weltweit einzigartigen Anlage zum schnellen Screening unterschiedlicher Glaszusammensetzungen, in Verbindung mit computerunterstützter Modellierung und berührungslosen In-situ- Messverfahren, kann dieser Entwicklungsprozess enorm beschleunigt werden. Nutznießer sind Auftraggeber aus der Glasindustrie, der optischen Industrie, der Mikroelektronik, der Medizintechnik oder aus der Automobil-Industrie.
Mit der Glas-Screening-Anlage wurden die Kompetenzen bei der Entwicklung neuer Glaszusammensetzungen erheblich erweitert, so dass das Würzburger Fraunhofer-Institut weiterhin führender Partner der Industrie in allen Fragen zum Thema Glas ist.