Die von den Studierenden entwickelte Kleinwindanlage lief im Wettbewerb zur Höchstform auf. "Vor dem Test im Windtunnel waren wir sehr aufgeregt, ob die Anlage läuft", berichtet Teamleiter Florian Roscheck. "Als sie dann tatsächlich lief, war die Erleichterung groß - und Strom hat sie auch geliefert." Und nicht nur das: Der sogenannte aerodynamische Beiwert, der anzeigt, wie viel Energie eine Anlage aus dem Wind herausholt, ist so gut wie bei modernen großen Windkraftanlagen. "Wir wollen die Anlage nun weiter testen, um zu sehen, wie effizient die aerodynamischen Bauteile tatsächlich sind, die wir entwickelt haben", sagt Roscheck. Die speziell für die Wettbewerbsbedingungen mit schwächeren Windstärken entwickelten Rotorblätter und die windschnittige Gondel scheinen die Effizienz gesteigert zu haben.
"Aus wissenschaftlicher Sicht ist das sehr anspruchsvoll", sagt Prof. Dr. Torsten Faber, Direktor des Instituts für Windenergietechnik (WETI) an der Fachhochschule Flensburg. Das sei eine tolle Leistung, die die Studierenden des Masterstudiengangs Wind Engineering am Ende ihres Studiums während der Klausurphase abgelegt haben. "Dass wir den Titel nun zum zweiten Mal in Folge holen, zeigt die hohe Qualität unserer Ausbildung." Diese könnte sich demnächst erneut steigern: Am WETI überlege man, die Teilnahme an diesem Wettbewerb in Studium zu integrieren, so Faber.
Auch der Fachhochschulpräsident ist erfreut über die Titelverteidigung: "Der wiederholte Erfolg zeigt, auf welch hohem Niveau an unserer Hochschule schon während des Studiums Forschung und Entwicklung betrieben wird", sagt Prof. Dr. Herbert Zickfeld. "Wir sind stolz auf die Leistung unserer Studierenden."
Seit September vergangenen Jahres hatten die Studierenden an ihrer Anlage gearbeitet, deren Sinn darin besteht, an entlegenen Orten mit wenig Wind Elektrizität zu erzeugen. Ohne tatkräftige und finanzielle Unterstützung hätten sie das Projekt jedoch nicht realisieren können. Neben dem WETI als Hauptsponsor unterstützte auch die Werkstatt der FH die Studierenden mit Werkzeugen. Auch Wilfried Hansen aus der Gemeinde Meyn, Onkel von Student Nick Hansen, stellte seine Werkstatt samt Ausrüstung immer wieder zur Verfügung.