Frank Zahn, CEO von Exozet, fordert von der Politik noch mehr Mut bei der Besetzung innovativer Themen: „Die Innovationen im Bereich Virtual und Augmented Reality ermöglichen ein neues Modell für User Interfaces. Menschen können direkter mit Maschinen oder auch anderen Menschen kommunizieren. Das ist nach der Touch-Revolution die nächste umfassende Innovation. Virtuelle Realitäten werden die Gesellschaft mindestens genau so stark verändern wie die Entwicklung der Smartphones.”
Der Nationale IT-Gipfel ist die zentrale Plattform für die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft bei der Gestaltung des digitalen Wandels. Leitlinien für die Gestaltung dieses Wandels gibt die Digitale Agenda vor, die das Bundeskabinett im August 2014 beschlossen hat. Sie soll gemeinsam mit den Herstellern und Anwendern von IT, der Wissenschaft und den Sozialpartnern sowie gesellschaftlichen Gruppen umgesetzt und weiterentwickelt werden. „Es ist wichtig, für Handlungssicherheit zu sorgen“, sagt Frank Zahn, „und so freue ich mich über alle Initiativen seitens der Politik, verbesserte Rahmenbedingungen für Digitalisierung zu schaffen.”
Zahn weiter: „Die Agenda darf aber nicht selbst zu einem Verwaltungsakt werden. Die Politik steht vor der enormen Herausforderung, Innovation nicht zu behindern. Viele Entwicklungen erfahren eine ungeheure Dynamik und vieles, was heute Realität ist, war letztes Jahr noch sehr weit entfernt. Viele Technologien entwickeln sich mit einer ungeheuren Geschwindigkeit, dazu gehören auch die Möglichkeiten virtueller Technologien. Es entwickelt sich eine neue Form der Mensch-Maschine-Beziehung. Menschen können direkter mit Maschinen kommunizieren. Nach der Touch-Revolution gibt es nun Mensch-Maschine-Interfaces, die sich anders anfühlen als alles bisher Bekannte. Dies bedeutet neue Chancen, neue Zielgruppen und somit neue Märkte. Die Politik muss sich anstrengen, sich in der gleichen Geschwindigkeit wie das Thema Digitalisierung zu entwickeln: sonst bleibt sie hinter der Realität zurück.”
Als CEO von Exozet, der Agentur für Digitale Transformation, begleitet Zahn Unternehmen durch den Digitalen Wandel. Er kennt die Bedürfnisse seiner Kunden ebenso wie die aktuellen technischen Möglichkeiten. Zahn sagt: „Für viele sind virtuelle Welten gleichbedeutend mit Gaming oder Unterhaltung. Tatsächlich wird Virtualität die soziale Interaktion revolutionieren. Virtual Reality ist nicht ein beliebiger Technologieschritt, sondern ein neues digitales Medium mit ungeahnten Möglichkeiten. Es ist empathischer, interaktiver und sozialer als jedes andere digitale Medium bisher. Die strategische Stärkung der damit verbundenen Industrien ist notwendig, um in dieser Revolution eine Vorreiterstellung einzunehmen.”
Virtual und Augmented Reality schaffen neue digitale Lebens- und Arbeitswelten, neue Berufsfelder entstehen, bekannte Berufe werden wegfallen. Nach Automation und Robotik werden neue technologische Lösungen den Arbeitsmarkt grundlegend durcheinanderwirbeln. Arbeitsteams auf verschiedenen Kontinenten arbeiten künftig beispielsweise gleichzeitig am selben Projekt. Konferenzen und Meetings hängen nicht am Budget einer Dienstreise, sondern werden in der Virtualität so selbstverständlich wie der Gang ins Nachbarbüro. „Diese Internationalität wird gerade im Bereich Innovation Enormes bewirken“, prognostiziert Zahn, „und die neuen Möglichkeiten von sozialer Interaktion unser grundlegendes Verständnis von Freundschaft, Familie, Gemeinschaft verändern.”