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Big Bang in der Arbeitswelt: Unternehmen und Mitarbeiter suchen nach Kraft und Halt

2.402 Besucher auf der Corporate Health Convention 2016

(PresseBox) (Bonn, )
2.402 Fachbesucher nutzten am 10. und 11. Mai die Gelegenheit, Chancen und Risiken der technikgetriebenen Entwicklungen und ihre Nebenwirkungen auf die Gesundheit in der Messe Stuttgart zu begutachten. Insgesamt 154 Aussteller stellten dazu innovative Lösungen und Konzepte vor. Eine geballte Ladung an Best Practice Beispielen zum Nachmachen bot der BGM-Praxisblock mit Preisträgern des Corporate Health Awards.

Digitalisierung, Industrie 4.0, Mobile Working, Generation-Gap, neue Wertesysteme – kein Zweifel, die Arbeitswelt ist in Bewegung. „Das ist ein sehr, sehr komplexes Thema“, betonte Mark Woodbridge, geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Beratungsunternehmens. Nach dem „Big Bang in der Arbeitswelt“ befänden sich Unternehmen auf der Reise – angesichts des hohen Krankenstandes allerdings auf Basis einer schwierigen Ausgangslage. Um Kollisionen zu vermeiden, sei vor allem die Führung gefragt: „Führungskräfte stellen die Gruppe dar, die sich in Deutschland am meisten ändern muss. Der große Zampano verschwindet zugunsten von Teamarbeit“, gab Woodbridge die Richtung vor – Betriebliches Gesundheitsmanagement funktioniere nur in einer guten Unternehmenskultur. Generell sei es höchste Zeit zum Handeln: „Die Zukunft verlangt unser volles Bewusstsein und unsere ganze Aufmerksamkeit.“ 

Betriebliche Praxis überrollt Wissenschaft und Gesetzgebung

„Der Zug rollt gerade erst los“, konstatierte Prof. Dr. Jochen Prümper bei der Präsentation der neuen Studie „Mobiles Arbeiten“ in der Pressekonferenz zum Messe-Duo PERSONAL2016 Süd – Corporate Health Convention. Wissenschaft und Rechtsprechung seien bereits abhängt. „Das Arbeitsschutzgesetz ist circa 20 Jahre alt“, gab der Wirtschafts- und Organisationspsychologe der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW Berlin) zu bedenken. Für digitale Mobilarbeit, die laut Studie bereits in der Mehrzahl der Betriebe praktiziert werde, fehlten Standards und Richtlinien. „Unternehmen sind schwer verunsichert, auch in Hinblick auf das Thema virtuelle Führung.“

Nicht Länge, sondern Lage der Arbeitszeit gefährlich

Ein besonders großes Manko bestehe hinsichtlich der Gefährdungsbeurteilung für Mobile Worker. Insbesondere bei der Erfassung psychischer Belastungen gebe es hier enormen Nachholbedarf. „Angesichts der Verbreitung dieser Arbeitsform und des Anstiegs psychischer Erkrankungen ein brisantes Studienergebnis“, unterstrich der Wissenschaftler. Mobile Worker seien dabei weniger durch die Neigung zu Mehrarbeit gefährdet, sondern durch häufige Arbeitseinsätze am Wochenende: „Sonntagsarbeit geht mit einer erhöhten Rate an diagnostizierten Herzerkrankungen einher“, warnte Prof. Prümper. „Nicht die Länge der Arbeitszeit ist bedenklich, sondern ihre Lage.“ Um gut mit mobiler Arbeit zu fahren, benötigten Mitarbeiter deshalb vor allem eins: Selbstkompetenz.

„Unternehmen müssen sich entscheiden, ob sie ihre Mitarbeiter bei psychischen Erkrankungen versorgen wollen oder ob sie auf Prävention setzen“, erklärte Prof. Dr. Ulrich Hegerl. Problematisch sei vor allem der Umgang mit den immer noch tabuisierten Seelenleiden: „Arbeitgeber sollten dafür eine offenere Atmosphäre schaffen und Personalverantwortliche für Gespräche mit Betroffenen schulen“, empfahl der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Depressionshilfe in seinem Keynote-Vortrag.

Im Flow: Arbeit wirkt auch stabilisierend

Anders als häufig angenommen sei Arbeit meistens nicht die Ursache für die weit verbreitete Erkrankung Depression, sondern wirke eher „depressionsprotektiv“. Aus diesem Grund könnten Krankschreibungen bisweilen ungünstig ausfallen. Von Urlauben riet der Experte generell ab: „Gerade langes Schlafen oder Ausschlafen kann die Depression verstärken.“ Um in akuten Notfällen wie bei suizidgefährdeten Mitarbeitern handlungsfähig zu bleiben, sollten Unternehmen ein konkretes Vorgehen ausarbeiten.

Was bringt das neue Präventionsgesetz?

Unterstützung leisten soll hier auch das neue Präventionsgesetz: „Ich glaube es bringt etwas, aber letztendlich ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, wertete Oliver Timo Henssler (vitaliberty) die Gesetzesvorlage in der Diskussionsrunde der Zeitschrift health@work. Nur ein Prozent der Ausgaben der Krankenversicherungen stünden zur Verfügung – eine „erschreckend geringe Summe.“ Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen fielen durch das Raster. Als „in jedem Fall positives Signal“ bezeichnete Frank Laubscher (IKK Südwest) den Vorstoß der Regierung, während Nils Langer (B.A.D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik) sich für einen Abbau der Bürokratie aussprach: „Das Problem ist, dass manche Angebote noch nicht zertifiziert sind.“ In diesem Fall ließen sich auch keine Gelder dafür beantragen.

Qualität im BGM hochhalten

Am Geld hänge es nicht immer, befand hingegen Patrick Maltusch (BARMER GEK Baden-Württemberg). Ein vielversprechender Ansatz sei, die Zusammenarbeit mit den Betriebsärzten zu verstärken. „Da können wir noch viel tun.“ Das Präventionsgesetz fördere eher Einzelmaßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung, bemängelte Kai Rappenecker (Demografie Netzwerk e.V.). „Wir wollen jedoch mitwirken und die Qualität im Betrieblichen Gesundheitsmanagement hochhalten.“ Gerade kleinere Unternehmen stiegen noch nicht richtig in das Thema ein – was sich auch an der Schwemme von studierten Gesundheitsmanagern zeige, die derzeit nur schwer einen Job fänden.

Corporate Health Award: Best Cases

In dieser Hinsicht über jeden Zweifel erhaben sind die Gewinner und Exzellenz-Unternehmen des Corporate Health Awards, die Betriebliches Gesundheitsmanagement erster Güte im BGM-Praxisblock vorstellten: Mit den Stuttgarter Straßenbahnen, der Universität Stuttgart, AbbVie, IBM und der Wohngemeinschaft für Senioren (WGfS) präsentierten sehr unterschiedliche Arbeitgeber eine breite Palette an Möglichkeiten für ein erstklassiges BGM. Thomas Olbrecht, Bereichsleiter Markt- und Sozialforschung von EuPD Research Sustainable Management, empfahl die Beispiele nicht nur zur Nachahmung, sondern warb bei den Messebesuchern auch für eine Beteiligung an dem renommierten Wettbewerb. Kurzentschlossene können noch aufspringen: „Eine Bewerbung ist noch möglich bis zum 1. Juni.“

Nächster Messetermin am 9. und 10. Mai 2017 in Halle 1

Im nächsten Jahr bezieht die Corporate Health Convention am 9. und 10. Mai 2017 zusammen mit der PERSONAL2017 Süd Halle 1 der Messe Stuttgart. „Nach dem erfolgreichen Verlauf der 6. Fachmesse für betriebliche Gesundheitsförderung und Demografie freuen wir uns schon jetzt auf die Fortsetzung in der großen gemeinsamen Halle direkt am Eingang Ost“, erklärt Projektleiter Sebastian Theis von spring Messe Management. Weitere Informationen gibt es unter www.corporate-health-convention.de.  

Der Corporate Health Award ist der führende Wettbewerb zum nachhaltigen Betrieblichen Gesundheitsmanagement im deutschsprachigen Raum. Jährlich werden durch EuPD Research, Handelsblatt, TÜV SÜD Akademie und die ias-Gruppe die Unternehmen mit den besten betrieblichen Gesundheitskonzepten ausgezeichnet. Weitere Informationen unter: www.corporate-health-award.de
 

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