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Schöne neue Klinikwelt: Von der auf Notfälle spezialisierten medizinischen Einrichtung zum "Wellness-Resort"

AUSGEREIZT!

(PresseBox) (Stuttgart, )
Das Wohlbefinden im Allgemeinen und die Gesundheit im Besonderen sind ein zentraler Aspekt unseres Lebens. Dennoch beschäftigen wir uns meist erst dann damit, wenn wir in irgendeiner Form betroffen sind. Durch einen Fall in meiner Bekanntschaft wurde mir deutlich vor Augen geführt, wie stark im Gesundheitswesen die Schere zwischen den geweckten Erwartungen und den tatsächlichen Gegebenheiten aufklaffte. Ein befreundetes Ehepaar war in Erwartung ihres ersten Kindes.

Wie viele andere Abteilungen, wurde auch die Geburtshilfe in dem Krankenhaus in der Nähe ihres Wohnortes neu ausgerichtet. Dazu gehörten unter anderem Informationsabende. Hier stellte sich das Hospital mit seinen Einrichtungen und dem Personal vor. Andererseits bekam das Klinikpersonal einen groben Überblick darüber, wie hoch in den nächsten Wochen das Patientenaufkommen werden könnte. Eine gewisse Vorausplanung wurde dadurch ermöglicht. Zudem kommt der Werbeeffekt: Ein Krankenhaus kann sich und seine Leistungen bewerben und Einblick gewähren. Das war in Deutschland lange Zeit nicht möglich. Jegliche Werbung war Ärzten und medizinischen Einrichtungen, wie Kliniken, strickt untersagt. Erst langsam lockerte sich das Werberecht für Ärzte. Die Schilderungen meiner Bekannten klangen mehr nach Beschreibungen eines „Wellness-Hotels“ als nach einer Aufnahme in einem Krankenhaus.

Jedoch bedeutet solcher Aufwand für Patienten Kosten. Da das Gesundheitswesen wie viele Bereiche in der Wirtschaft unter Druck steht, muss an anderer Stelle eingespart, beziehungsweise scharf kalkuliert werden. Der Chefarzt im Falle meiner Bekannten, hatte beispielsweise weitere Krankenhäuser in der Region zu betreuen, da diese zu einem Verbund gehörten. Zudem lagen Erfahrungsberichte vor, wonach Patienten lange auf Pflegepersonal warten mussten – ein Indiz für ein straffes Personalbudget. Ebenso die Qualität des Essens (ein Punkt, der immer wieder klischeehaft erwähnt wird), als auch lange Wartezeiten bei der Rückbildungsgymnastik oder die Aufklärung bei kleineren medizinischen Problemen, beziehungsweise Fragen, wurden bemängelt. Einzelfälle? Bedingte Vorkommnisse? Jedoch verzerrten diese Informationen das präsentierte Bild eines „Wellnessaufenthaltes“ während der Entbindung. Ein Wurm im Apfel?

Mir sind während meiner Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten wiederholt Veränderungen in der Wirtschaft aufgefallen, die sich nun offenbar ebenso im Gesundheitswesen etablieren: Der Gewinn rückt auch in einem so auf den Menschen konzentrierten Bereich wie die Gesundheit immer mehr in den Vordergrund. Zwar wird mit explodierenden Kosten argumentiert, was regelmäßig für Schlagzeilen sorgt, aber unter dieser Argumentations­oberfläche steht ebenso der Gewinn und dessen Maximierung - wenn dieser nicht sogar das eigentliche Hauptargument bildet.

Offenbar finden Informationsabende – die sicher neben dem Gebiet der Obstetrik, also der Geburtshilfe, auch andere medizinische Fachgebiete betreffen - statt, um neue Patienten „anzuwerben“ und damit den Gewinn eines Krankenhauses zu begünstigen. Somit begeben sich die Kliniken in eine Konkurrenzsituation zueinander. Die Spirale beginnt: Es muss immer schneller, kostengünstiger, bei noch optimalerer Auslastung, aber gleichfalls besser für den „Kunden“ werden. Den Klinikbetreibern scheint es wichtig zu sein, eine solche Angebotspalette und Servicetiefe vorzuhalten mit dem Ziel, vermehrt Patienten zu gewinnen– doch zu welchem Preis?

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