„SmartCoDe“ steht für „Smart Control of Demand for Consumption and Supply to enable balanced, energy-positive buildings and neighbourhoods“ und sieht vor, effiziente Energiemanagementsysteme auch der breiten Masse zugänglich zu machen. Ein intelligentes Energiemanagement soll helfen, zu Hause diverse Stromverbraucher geschickt zu steuern und lokale Ökostrom-Erzeuger einzubinden. Herzstück des SmartCoDe-Konzepts ist ein hochintegrierter Chip, der sich als kompaktes Modul in möglichst viele verschiedene Haushaltsgeräte integrieren lassen soll. Mit ihm ist nicht nur die Erfassung von Daten beim Endverbraucher möglich, sondern auch ein intelligentes Handeln, gesteuert durch ein zentrales Energiemanagementsystem. „Das Projekt SmartCoDe positioniert sich an der Schnittstelle zwischen Energieverbrauchern und Energieerzeugern“, erläutert Peter Neumann, SmartCoDe-Projektkoordinator und Projektleiter beim edacentrum. „Diese kompakten Module ermöglichen es, den Verbrauch eines Haushalts genau aufschlüsseln und unterstützen die Haushalte dabei, einerseits den Strom bevorzugt außerhalb der Spitzenzeiten zu verbrauchen, andererseits aber auch den Gesamtenergieverbrauch zu reduzieren“, merkt er weiter an.
Auf der SEBUA 2012 wurde einem der SmartCoDe-Projektpartner eine besondere Ehre zuteil: Christoph Grimm von der Technischen Universität Kaiserslautern hielt die Keynote "Smart energy buildings and neighborhoods: Which infrastructures and platforms to use?" Dabei betonte er die Wichtigkeit eingebetteter Systeme für smarte Anwendungen und deren Energiemanagement.
Der Veranstalter des Symposiums SEBUA 2012, das International Centre for Heat and Mass Transfer (ICHMT), hat es sich zum Ziel gesetzt, die interdisziplinäre Zusammenarbeit der unterschiedlichen Communities im Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung und -nutzung zu fördern. Die teilnehmenden Ingenieure und Forscher aus den Ländern Algerien, Ägypten, Deutschland, Frankreich, Gambia, Griechenland, Großbritannien, Italien, Lettland, Österreich, Rumänien, Spanien, Süd-Korea, der Tschechischen Republik und der Türkei brachten ihr Fachwissen aus Bereichen wie Architektur, Gebäudeautomatisierung, Biomasse, dem Bauingenieurswesen, der verlässlichen Systeme, Energiemanagement, Umweltwissenschaften, aber auch der Mikroelektronik und des Chip-Entwurfes sowie Cyber-Physical Systems und Smart Grids in die lebhaften Diskussionen ein. Die Zusammenführung dieser Vielzahl von Fachgebieten aus ganz unterschiedlichen Regionen eröffnete ganz neue Herangehensweisen an die anstehenden Probleme. Das sich daraus ergebende Fazit ist, dass sich die komplexen Herausforderungen im Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung und -nutzung nur durch eine bereichsübergreifende Zusammenarbeit und nur mit internationalen Anstrengungen lösen lassen.
SmartCoDe in Buchform
Dem gewaltigen Informationsbedarf nachkommend, haben die SmartCoDe-Projektpartner und assoziierten Partner des EU-Forschungsprojekts im Oktober 2012 ein englischsprachiges Fachbuch (ISBN: 978-1-4419-8794-5 für Print und 978-1-4419-8795-2 für die Online-Version) herausgebracht. Die Herausgeber Christoph Grimm (TU Kaiserslautern), Peter Neumann (edacentrum) und Stefan Mahlknecht (TU Wien) wollen einen umfassenden Einblick in eingebettete Systeme für smarte Anwendungen und deren Energiemanagement geben. Der besondere Fokus liegt dabei auf dem interdisziplinären Ansatz, der die unterschiedlichen technologischen Forschungsgebiete zusammenbringt. Themen des im Springer Verlag erschienen Buches sind beispielsweise das Smart Grid, dezentrale erneuerbare Energieressourcen und Energiemanagement im Gebäude. Des Weiteren werden die zur Lösung der anfallenden Herausforderungen notwendigen Technologien aus den Bereichen (Chip-)Modellierung und Simulation, drahtlose Übertragungsnetze, Sensor- und Aktornetze, Leistungsmessung auf dem Chip und System-in-Package-Design thematisiert.
Weitere Informationen zu SmartCoDe erhalten Sie unter:
https://www.fp7-smartcode.eu
Weitere Informationen zum Buch finden Sie beim Springer Verlag unter dem Link: http://dx.doi.org/...
Über SmartCoDe
Das Projekt SmartCoDe wird im Rahmen des 7. Rahmenprogrammes (Framework Program, FP7) von der Europäischen Kommission gefördert. Oberstes Ziel ist es, den Energieverbrauch kleiner Gebäude und Stadtviertel auszubalancieren und zu senken, um so den Weg für energetisch neutrale beziehungsweise energetisch positive lokale Stromnetze zu ebnen. Es handelt sich um ein auf drei Jahre angelegtes STREP-Vorhaben (Specific Targeted Research Project), das im Januar 2010 begann und im Rahmen des Programms „ICT-2009“ im Bereich „ICT support to energy-positive buildings and neighbourhoods“ gefördert wird. Insgesamt arbeiten acht Partner aus fünf europäischen Staaten zusammen.