Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind Krankheiten, die mit dem Herz- und Kreislaufsystem in Verbindung stehen die führende Todesursache. Implantate, die Teile von geschädigten Gefäßen oder Organen ersetzen könnten, würden die Lebenserwartung deutlich erhöhen. Jedoch reagiert der Körper auf künstliche Implantate mit einer Abwehrreaktion oder es kommt zur Thrombenbildung, was zum Schlaganfall führen kann. Heutzutage nehmen betroffene Patienten immunhemmende Medikamente, welche sie wiederum anfällig für Infektionskrankheiten machen.
Mit der neu entwickelten Oberfläche für Polyurethan, bei der spezielle zellaktive Substanzen auf der Oberfläche verankert werden, kann man diese Abwärtsspirale durchbrechen, indem die Immunreaktion verringert oder unterbunden wird. Dieses Polyurethan kann zum Beispiel für Gefäßprothesen, Membranen für Herzpumpen oder Beschichtungen von Kathetern eingesetzt werden. Die spezifische Oberflächenmodifikation sollte es möglich machen, dass die künstlichen Prothesen im Akkutfall sofort einsatzbereit sind und keine zusätzlichen operativen Eingriffe notwendig sind, um das Implantat vorab mit körpereigenen Zellen zu besiedeln.