Personalpolitik der Unternehmen
Als Nachteil gelten höhere Personalkosten und das höhere Eintrittsalter – Wirtschaftswissenschaftler beenden ihre Promotion mit rund 30 Jahren. Ob der Doktorgrad die beruflichen Möglichkeiten verbessert oder sogar erschwert, hängt von der individuellen Stellenbeschreibung und der Personalstrategie der Unternehmen ab. Zahlreiche Unternehmen stellen entsprechend Thesis zielorientiert promovierte Berufseinsteiger ein, einige stellen sie unter anderem ein und nur einige wenige Unternehmen stellen generell keine Promovierten ein.
Promotion päferiert
Andererseits gibt es einige Gebiete, für die Nachwuchskader mit Doktorgrad vorgezogen werden. Dazu gehören beispielsweise:
• Unternehmensberatungen, Steuerberatungen, Wirtschaftsprüfer
• Research-Einheiten von Banken und Investment-Unternehmen
• Lobby- und PR-Stellen, Mediamanagement
• Lehrberufe an Universitäten und der Weiterbildung
• Volkswirtschaftliche Bereiche
• Ministerien, Behörden und Verbände
• Markt- und Konjunkturforschungseinrichtungen.
Rund zwei Drittel der Führungskräfte mit betriebswissenschaftlichem Abschluss in deutschen Unternehmungen haben den Doktorgrad, ebenso wie der überwiegende Teil der Führungsbeamten in Ministerien und Verwaltungen. Daran lässt sich ableiten, dass der Doktorgrad Führungskapazitäten zügiger zu entsprechenden beruflichen Positionen verhilft, jedoch ausschließlich dann, wenn auch sämtliche anderen Anforderungskriterien zutreffen.
Praxisbezug der Promotion
Eine erste Herausforderung ist die Suche nach einem Doktorvater. Erste Anlaufstelle ist meist der Professor, der die Abschlussarbeit betreut hat. Die Thematik sollte möglichst auf den perspektivischen Arbeitsplatz oder den gewünschten Wirtschaftbereich zugeschnitten sein, denn für zahlreiche Unternehmen ist die Praxisrelevanz der Promotion eine maßgebliche Einstellungsbedingung. Eine Promotion ist kostenintensiv und bedeutet weiterhin Einkommenseinbußen durch den späteren Berufsbeginn. Eine nebenberufliche Option ist problembehaftet, außer man ist als wissenschaftlicher Assistent an der Universität beschäftigt.
Das Zeitbudget für die Bearbeitung der Promotion ist kaum zu kalkulieren, da permanent neue Herausforderungen entstehen können, beispielsweise durch aktualisierte Literaturgrundlagen oder veränderte thematische Perspektiven. Der Promotionszeitraum liegt zwischen zwei und fünf Jahren, wobei die Dauer im wirtschaftswissenschaftlichen Sektor eher länger ist. Mit dem Abschluss der Dissertation ist die Zielstellung noch nicht erreicht. Bis zur Verleihung des Doktorgrades vergeht oftmals noch ein Jahr für die Bewertung und die Publikation.
Ablauf des Doktorstudiums
• Bestimmung eines Doktorvaters
• Teilnahme an Doktoranden-Kolloquien
• Erarbeitung der Promotion
• Eröffnungsantrag für das Promotionsverfahren
• Mündliche Prüfungen in bestimmten Fächern (Rigorosum) und öffentliche Verteidigung der Doktorarbeit (Disputation)
• Druck von Pflichtexemplaren
• Ausreichung der Promotionsurkunde.