Das Normungsvorhaben stößt in Deutschland auf reges Interesse unter den in der Kakaowertschöpfungskette stehenden Akteuren. Am Projekt beteiligt sind die Wirtschaft, speziell die Süßwarenindustrie, der öffentliche Bereich, Verbrauchervertretungen, Wissenschaft und Forschung sowie Zertifizierungsorganisationen. Bisher gelten mehrere private Zertifizierungssysteme für nachhaltigen Kakao, die sich jedoch in der Festlegung der sozialen und ökologischen Kriterien unterscheiden. Das verringert die Akzeptanz seitens der Anbauer, so dass der Anteil des Kakaos, der die Anforderungen dieser Standards erfüllt, derzeit erst bei wenigen Prozent liegt. Eine Vereinheitlichung der Anforderungen unter Berücksichtigung der bestehenden Standards soll daher dazu beitragen, den Anteil des nachhaltig erzeugten Kakaos am Gesamtangebot wirksam zu steigern.
Kakao ist eines der wichtigsten Agrarhandelsgüter weltweit. Gerade Deutschland spielt für den Kakaohandel eine wichtige Rolle. Rund 10 % der Weltkakaoernte werden in Deutschland verarbeitet, zum Beispiel durch die Süßwarenindustrie. Der Rohkakao kommt vor allem aus Westafrika von der Elfenbeinküste, Ghana, Nigeria, Kamerun und Togo. Der Anbau von Kakao ist einzigartig und problematisch: Kakao wird von Kleinbauern angebaut und ist meist deren einzige Lebensgrundlage. Für einen produktiven Anbau fehlen den Bauern meist jedoch das Fachwissen und die Ressourcen. Gerade durch Kinderarbeit ist der Kakaoanbau in den letzten Jahren immer wieder in die Schlagzeilen geraten.