Die Untersuchung der vom Bundesumweltministerium geförderten gemeinnützigen co2online GmbH von rund 12.500 deutschen Gebäudedaten zeigt, dass es vor allem beim Brennstoffkauf große Sparpotenziale gibt: Jährlich 120 Euro zahlen Mieter dafür durchschnittlich zu viel. Weitere 40 Euro können bei den Heiznebenkosten gespart werden, die sich aus Messdienstleister-, Wartungs- und Betriebsstromkosten zusammensetzen. "Verantwortlich für den Brennstoffkauf und die Heiznebenkosten sind die Vermieter. Diese sind häufig wenig informiert und kaum motiviert, die Kosten günstig zu halten, weil sie die Ausgaben direkt an die Mieter weitergeben", sagt Dr. Johannes D. Hengstenberg, Geschäftsführer von co2online.
Wirtschaftlichkeitsgebot hilft Mietern
Ebenso uninformiert seien die Mieter, die meist nicht wüssten, dass sie Opfer von Überzahlungen sind. Wie hoch die eigenen Überzahlungen in Euro und Cent sind, können Mieter mit Hilfe des kostenlosen und vom Bundesumweltministerium geförderten Heizgutachtens feststellen. Dieses ist auf www.heizspiegel.de erhältlich. Mit den Ergebnissen des Gutachtens können sich Mieter an ihren Vermieter wenden und ihn auffordern, die Kosten zu reduzieren - so, wie es das Wirtschaftlichkeitsgebot im Bürgerlichen Gesetzbuch vorsieht. "Das Gebot untersagt Vermietern, unverhältnismäßig hohe Kosten an ihre Mieter weiterzugeben", sagt Dietmar Wall, Rechtsexperte beim Deutschen Mieterbund.
Eine Kostenreduzierung ist für Vermieter möglich, indem sie beispielsweise Brennstoffe wie Gas - hier ergeben sich durch die Marktliberalisierung besonders große Sparpotenziale - oder Öl günstiger einkaufen. Darüber hinaus können sie den Messdienstleister oder die Wartungsfirma wechseln und durch einen Pumpenwechsel im Heizungskeller nicht nur den Betriebsstromverbrauch verringern, sondern gleichzeitig auch die Umwelt schützen.
Internetseite zeigt Mietern und Vermietern Einsparpotenziale auf
Mit einem Heizkosten-Themenspezial informiert die Heizspiegelkampagne auf www.heizspiegel.de zu den einzelnen Teilbereichen der Heiznebenkosten und dem Brennstoffkauf und zeigt Mietern und Vermietern genau, wo die Sparpotenziale liegen - und wie diese zu heben sind. Gleichzeitig nimmt co2online mit der Überzahlungs-Thematik auch den Klimaschutz in den Fokus. "Wenn Verbraucher und Vermieter sich genauer mit der Heizkostenabrechnung beschäftigen, ändert sich meist auch ihr Heizverhalten. Das zeigt unsere langjährige Erfahrung im direkten Dialog mit den Verbrauchern", erklärt Hengstenberg. So kann der Ausstoß des klimafeindlichen Kohlenstoffdioxids schrittweise reduziert werden. Denn 18 Prozent der CO2-Emissionen pro Kopf werden in Deutschland durch das Heizen verursacht.
Über die Heizspiegelkampagne
Die Heizspiegelkampagne wird von der gemeinnützigen co2online GmbH initiiert und vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Klimaschutzinitiative gefördert. Bisher haben 40.000 Mieter und Hauseigentümer Heizgutachten bezogen. Für die größte Migrantengruppe Deutschlands gibt es die Heizgutachten auch in türkischer Sprache.