Photochemie erlebt Renaissance
Der mit der Fördersumme angeschaffte Photofallfilmreaktor erweitert das Angebot zur Durchführung photochemischer Experimente. Darüber können sich nun nicht nur die rund 1.400 Studenten des Fachbereiches Chemie freuen. Auch die Dozenten sind sehr erfreut. "Die Photochemie erlebt derzeit eine neue Renaissance. Durch den Einsatz von LEDs sind ganz neue Verfahren mit sehr geringem Energieeinsatz denkbar. Dank der Förderung können wir unsere Kompetenzen in diesem Gebiet weiter ausbauen", so Prof. Dr. Holger Frey, Dekan des Fachbereiches Chemie. Beim Fotofallfilmreaktor wird Licht als Energiepaket gezielt in die Moleküle geschickt, um eine Reaktion auszulösen. Dabei werden zum Beispiel Vitamine und andere wertvolle Komponenten synthetisiert. Der menschliche Körper nutzt Photochemie unter anderem, um Vitamine aus der getrunkenen Milch durch Sonnenlicht für sich nutzbar zu machen (Bildung von Vitamin D). Auch das wirksame Anti-Malaria-Mittel Artemisinin wird durch Photochemie hergestellt. Verantwortlich ist hier der einjährige Beifuß, eine Pflanze.
Infobox: Photochemie
Unter dem Begriff Photochemie versteht man chemische Reaktionen, die durch Einwirkung von Licht initiiert werden. Die Grundvoraussetzung hierfür ist eine Absorption des Lichtes durch das zu reagierende Molekül. Die Photochemie gibt die Möglichkeit, viele Reaktionen bei sehr geringen Temperaturen durchzuführen. Dadurch können thermische Nebenreaktionen unterdrückt werden.
Hintergrundinformationen
Als Förderwerk des Verbandes der Chemischen Industrie fördert der Fonds der Chemischen Industrie seit 1950 die Grundlagenforschung, Nachwuchswissenschaftler sowie den Chemieunterricht an Schulen. So vergibt der Fonds über die Stiftung Stipendien-Fonds zahlreiche Stipendien, unterstützt gezielt die akademische Chemieforschung in Deutschland und fördert über das Projekt "Schulpartnerschaft Chemie" den Chemieunterricht an allgemein bildenden Schulen in Deutschland.