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Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK) gedenkt Prof. Dr. Klaus Traube

Nachruf für Prof. Dr. Klaus Traube (geb. 25.02.1928, gest. 04.09.2016)

(PresseBox) (Berlin, )
Der Umweltforscher, Manager und ehemalige B.KWK-Vizepräsident Prof. Dr. Klaus Traube ist am 4. September 2016 im Alter von 88 Jahren in Oberursel gestorben.

Klaus Traube wurde in den 1970er Jahren bekannt, da er sich vom Spitzenmanager der Atomenergie zu dessen schärfsten Gegner wandelte.
Nach dem zweiten Weltkrieg studierte er Maschinenbau und romanische Philologie in Braunschweig. Er wurde an der Technischen Universität München promoviert.

Klaus Traube arbeitete von 1959 bis 1976 als Direktor des Fachgebiets Kernreaktoren der AEG bei General Dynamics sowie als geschäftsführender Direktor der Kraftwerk-Union-Tochterfirma Interatom. Als Atommanager der Interatom war er für den Bau des „Schnellen Brüters“ in Kalkar verantwortlich. Hier erkannte Klaus Traube die Gefahr, die von der Atomenergie ausging.

Er wechselte die Seiten und verurteilte fortan die Atomenergiewirtschaft und setzte sich für Alternativen ein. Besonders am Herzen lag im hierbei die Technologie Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Kraft-Wärme-Kopplung hatte für ihn als Hocheffizienztechnologie eine besondere Rolle bei der künftigen Entwicklung der Energiewirtschaft. Auf seine Arbeit geht das Dreibein Energieeffizienz, KWK und Erneuerbare Energien zurück.

In den Jahren 1975/76 wurde Klaus Traube Ziel eines ungerechtfertigten Lauschangriffs durch das Bundesamt für Verfassungsschutz. Grund für den Lauschangriff war die Annahme, dass er die Nähe zur Roten Armee Fraktion gesucht habe. Diese Annahme erwies sich jedoch als vollkommen haltlos.

Von 1990 bis 1997 leitete Klaus Traube das von ihm mitbegründete „Bremer Energieinstitut“.

Da die KWK zunehmend zum Herzstück seiner energiepolitischen Arbeit wurde, gründete er am 22.01.2001 den Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK), welcher sich seitdem für den weiteren Ausbau von KWK einsetzt. Klaus Traube war von 2001 bis 2011 Vizepräsident und energiepolitischer Sprecher des B.KWK.

Sein Wirken beim B.KWK war mit energiepolitischen Erfolgen verbunden: Der „übliche Preis“ für eingespeisten KWK-Strom wurde im Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) verankert. Zudem verdeutlichte Klaus Traube die Rolle von KWK im Rahmen einer Nachhaltigkeitsstrategie gegenüber der Politik, Fachpresse, Umweltbewegung, Energiewirtschaft und Wissenschaft.

Ebenfalls auf die Arbeit von Klaus Traube zurückzuführen ist der Anstoß für eine Novellierung des KWK-Gesetzes im Jahr 2005. Der B.KWK-Vorschlag wurde 2006 zur Basis für einen gemeinsamen Vorschlag mit den Verbänden VKU, AGFW, Verdi für die Eckpunkte einer Novellierung des KWK-Gesetzes. Ende 2007 wurde der Vorschlag zur Grundlage eines Gesetzesentwurfs der Bundesregierung und schließlich im Juni 2008 vom Bundestag beschlossen. Wichtige Erfolge dieses Beschlusses waren die Ausweitung des Bonus auf den gesamten erzeugten KWK-Strom, die Entschärfung des Förderdeckels von 750 Mio./Jahr, die Herausnahme der vorgesehenen Degressionen und die Glättung der Förderung zwischen den Stufen 50 kW bis 2000 kW.

Der Start einer KWK-Offensive NRW durch das NRW-Wirtschaftsministerium im August 2008 war das Ergebnis mehrjähriger Bemühungen des B.KWK unter der Leitung von Klaus Traube.
Seit 2007 finden gemeinsam mit dem Umweltministerium Rheinland-Pfalz jährlich Informationsveranstaltungen zu KWK statt.

Zudem leitete Klaus Traube in den Jahren 1997-2004 den Bundesarbeitskreis Energie im Wissenschaftlichen Beirat des BUND. Hier widmete er sich Themen wie dem Ausstieg aus Atomenergie und Braunkohle, Windenergie, Biomasse, Stromtarife, Energieeffizienzfonds und die umweltverträgliche Nutzung erneuerbarer Energien.

Im Jahr 2009 wurde ihm aufgrund seiner Verdienste für eine ökologische Energiepolitik das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Wir haben mit Klaus Traube einen der größten Verfechter effizienter und umweltfreundlicher Energieversorgung und Gegner der Atomenergie verloren. Sein Engagement für die Hocheffizienztechnologie Kraft-Wärme-Kopplung wird uns unvergessen bleiben. Mit seinem Tod verlieren wir einen der großen Mitstreiter, welcher sich in besonderem Maße verdient gemacht hat, KWK auch politisch hoffähig zu machen, so dass eine Verankerung in die umweltpolitische Gesetzgebung einfloss.

Wir verneigen uns vor seinen Leistungen und wünschen uns, dass sein Wirken auch die heutige Klimaschutzpolitik stärker beeinflusst, als es aktuell zu spüren ist.

Im Namen des Präsidiums, des Vorstands, der Mitglieder und der Geschäftsstelle

gez. Berthold Müller-Urlaub
Präsident des Bundesverbands
Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK)

gez. Heinz Ullrich Brosziewski
Vizepräsident des Bundesverbands
Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK)

gez. Hagen Fuhl
Vizepräsident des Bundesverbands
Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK)

gez. Prof. Dr. jur. Martin Maslaton
Vizepräsident des Bundesverbands
Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK)

Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK)

Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK) ist ein breites gesellschaftliches Bündnis von Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen zur Förderung des technischen Organisationsprinzips der Kraft-Wärme-Kopplung, unabhängig von der Art und der Größe der Anlagen, vom Einsatzbereich und vom verwendeten Energieträger. Der Verband wurde 2001 in Berlin gegründet und zählt mittlerweile mehr als 600 Mitglieder. Ziel ist dabei die Effizienzsteigerung bei der Energieumwandlung zur Schonung von Ressourcen und zur Reduktion umwelt- und klimaschädlicher Emissionen.

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