Bereits zum vierten Mal in Folge führte das Kölner Kompetenzzentrum für Geschäftsprozessmanagement in Zusammenarbeit mit der FH Bonn-Rhein-Sieg (unter der Leitung von Prof. Dr. Gadatsch) sowie der Technischen Universität Wien, der Unternehmensberatung Acrys Consult und der Secure Business Austria im gesamten deutschsprachigen Raum eine Untersuchung zum Thema Geschäftsprozessmanagement durch. Insgesamt beteiligten sich 185 Unternehmen an der Online-Umfrage: Davon 128 aus Deutschland, 44 aus Österreich und 13 aus der Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein. Der Finanzdienstleistungssektor (mit 49 Teilnehmern) stellt auch in diesem Jahr wieder den traditionell höchsten Branchenanteil innerhalb des Studiendesigns.
Obgleich ein Großteil der Befragten zumindest eine teilweise Geschäftsprozess-Orientierung als wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens erachten, zeigt die Studie jedoch auch Handlungsdefizite auf. Die Integration in langfristige Unternehmensziele und -strategien ist im Vergleich zum Vorjahr sogar zurückgegangen. Von einer durchgängigen Verknüpfung der Prozesse sind derzeit nur knapp ein Drittel der befragten Unternehmen überzeugt. 2005 waren es noch 42%. Weitere Gründe, die eine konsequente Prozess-Orientierung erschweren, sind die unzureichende Etablierung von Prozessverantwortlichen, heterogene Management-Systeme oder das Fehlen passender IT.
Im Gegensatz dazu belegt die Studie aber auch Fortschritte in einigen Bereichen: Mehr Transparenz in den Abläufen und größeres Verständnis für die eigenen Unternehmensprozesse (50%), Steigerung der Leistungsqualität (45%) und die Verkürzung von Durchlaufzeiten (43%). Dabei sind die positiven Effekte des GPM im Vergleich zum Vorjahr jeweils leicht zwischen 3 bis 4% gestiegen.
Das Outsourcing von Prozessen hat sich auch in der Umfrage 2006 als einer der GPM-Schwerpunkte heraus kristallisiert. Dabei steht die Auslagerung von IT-Prozessen mit 44% an erster Stelle. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg von 22%. Gefolgt von dem Outsourcing von Logistik-Prozessen (30%) und dem Fuhrparkmanagement (25%).
Obgleich die Mehrheit der Studienteilnehmer von GPM eine erhebliche Effektivitätssteigerung erwartet, verdeutlicht die Umfrage, dass die Absicherung des Status Quo gegenüber der Verbesserung von Geschäftsprozessen häufig im Vordergrund steht.
„Auch 2007 besteht noch großer Aufklärungs- und Handlungsbedarf zum Thema Geschäftsprozessmanagement. Nur bei einer langfristigen Zielorientierung, der konsequenten Umsetzung der GPM-Methode und einer Stärkung der Prozessverantwortlichen können Unternehmen ihre gesteckten Ziele erreichen. Darüber hinaus empfehle ich den Organisationen ihre IT-Systeme nachhaltig auf die Prozessanforderungen auszurichten und ein Prozesscontrolling einzuführen“, zieht Sven Schnägelberger, Geschäftsführer des Kompetenzzentrum für Geschäftsprozessmanagment das Fazit aus der diesjährigen Studie.
Die komplette Studie „Status Quo Geschäftsprozessmanagement 2006/2007“ kann unter www.BPM-Expo.com abgerufen werden.
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