Bundesbildungsministerin Annette Schavan sagte am Mittwoch: "Die Ergebnisse des Berichtes zeigen: Die Umstellung greift, die Umsetzung des Bologna-Prozesses gewinnt an Fahrt. Für die deutschen Hochschulen ist das ein Gewinn, denn der Bologna-Prozess ist ein wichtiger Beitrag zu ihrer Internationalisierung und bietet darüber hinaus die Chance, die Studienstruktur grundlegend zu reformieren."
Die Zahlen zeigen auch: Die Mobilität der Studierenden wird durch Maßnahmen der Bundesregierung gefördert. So können Studierende das BAföG jetzt leichter mit ins Ausland nehmen und mit der Ratifikation der Lissabon-Konvention wurde die Voraussetzung für die verbesserte Anerkennung von im Ausland erworbenen Studienabschlüssen und Studienleistungen geschaffen. Für die Qualitätssicherung wurde ein Akkreditierungssystem etabliert und mit positivem Ergebnis geprüft. Die Erfüllung von Qualitätsstandards bei den neuen Studiengängen wird damit sicherstellt. Neben der Akkreditierung von Studienprogrammen wurde auch die Akkreditierung des internen Qualitätssicherungssystems von Hochschulen eingeführt, die so genannte Systemakkreditierung.
Deutschland hat zudem einen nationalen Qualifikationsrahmen für die Hochschulen erarbeitet und die geforderte Zertifizierung der Übereinstimmung dieses Rahmens mit dem Qualifikationsrahmen für den Europäischen Hochschulraum abgeschlossen. Damit gehört Deutschland zu den ersten Bologna-Staaten, die die internationalen Anforderungen in diesem Bereich erfüllt haben. Mit dem an Lernergebnissen orientierten Rahmen wird die Transparenz und Vergleichbarkeit von Hochschulabschlüssen innerhalb Deutschlands und im Vergleich zum europäischen Ausland verbessert.
Im Hinblick auf die soziale Dimension des Bologna-Prozesses zeigt der Bericht, dass insbesondere durch die Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung schon eine Reihe von wichtigen Maßnahmen zur Verbesserung der Durchlässigkeit des Bildungssystems angestoßen wurde. Schavan: "Wir haben beispielsweise mit dem Ausbau des Stipendiensystems und den Aufstiegsstipendien schon einiges erreicht. Dennoch wird es nicht zuletzt vor dem Hintergrund des demographischen Wandels in Zukunft noch wichtiger sein, die vorhandenen Potenziale noch stärker zu erschließen."
Die Inhalte des Berichts wurden vom Bund und der Kultusministerkonferenz (KMK) unter Mitwirkung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), des Akkreditierungsrates, des freien zusammenschlusses von studentInnenschaften (fzs) und den Sozialpartnern erstellt.