- BITKOM begrüßt Lösung des Streits zur Speicherung von Fingerabdrücken in neuen Personalausweisen
- Neuer Ausweis erhöht Sicherheit beim Online-Banking und eCommerce
- Biometrische Verfahren werden schon heute vielfach eingesetzt
Der BITKOM begrüßt, dass die Politik einen Kompromiss zur Speicherung von Fingerabdrücken im elektronischen Personalausweis gefunden hat. "Je eher die Bürger die neuen elektronischen Personalausweise - mit den zusätzlichen Sicherheitsfunktionen wie der digitalen Signatur - für beispielsweise Online-Banking, den Einkauf im Internet oder die Altersverifikation im Netz nutzen, um so besser für die IT- und Internetsicherheit in Deutschland. Der nun anscheinend gefundene Kompromiss beschleunigt die Einführung und Nutzung der neuen Ausweise", sagte Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Präsident des BITKOM. Der elektronische Personalausweis werde viele Missbrauchsmöglichkeiten und Sicherheitslücken für Internetnutzer schließen. "Nun erwarten wir von der Bundesregierung, dass sie schnell einen offiziellen Zeitplan und technische Konzepte für den elektronischen Personalausweis veröffentlicht. Nur dann kann die Sicherheitsindustrie sich darauf einstellen", so Scheer.
Nach dem Kompromiss von CDU und SPD soll die Speicherung der Fingerabdrücke freiwillig sein. "Nun können die Bürger selbst entscheiden, ob sie die biometrischen Angaben nutzen wollen", sagte Scheer. "Der Personalausweis mit Biometrie ist für viele Reiseziele so auch weiterhin als Ersatz des Reisepasses nutzbar."
Unabhängig von der aktuellen Diskussion ist Biometrie heute schon eine vielfach genutzte Technologie. Zum Beispiel bezahlen Kunden in einigen Supermärkten freiwillig mit ihrem Fingerabdruck, werden Zugangskontrollen durch biometrische Merkmale wie Fingerabdruck, Gesicht, Iris, Stimme oder Tastenanschlag in Deutschland eingesetzt. "Ob im privaten, geschäftlichen oder hoheitlichen Umfeld: Biometrische Lösungen verbinden Erleichterung im Alltag, einfache Handhabung und Kosteneffizienz mit einem Höchstmaß an Sicherheit", sagte Scheer. Rund 25 deutsche Referenz- und Pilotprojekte stellt der BITKOM in seiner aktuellen "Broschüre Biometrie" vor.
Unter Biometrie versteht man automatisierte Methoden, um Menschen zu erkennen. Körperliche oder Verhaltensmerkmale von Personen werden mit elektronisch gespeicherten Datensätzen verglichen. So können Menschen aus einem unbestimmten Personenkreis erkannt werden. Zudem kann - etwa für eine Zugangskontrolle - automatisch überprüft werden, ob eine Person zu einem bestimmten Personenkreis gehört. Der Vorteil biometrischer Verfahren gegenüber herkömmlichen Technologien: Während Ausweise oder Passwörter vergessen, gestohlen, gefälscht oder bewusst weitergegeben werden können, sind Fingerabdruck, Iris, Gesicht oder Stimme untrennbar mit der Person verbunden.
Die Biometrie-Broschüre kann kostenlos unter http://www.bitkom.org/... heruntergeladen werden.