Im akademischen Bereich verzeichneten die Universitäten im Fach Informatik im Jahr 2011 einen besonders kräftigen Zuwachs um fast ein Drittel (29,9 Prozent) auf 25.756 Erstsemester. An den Fachhochulen immatrikulierten sich mit 22.667 Studenten 6,4 Prozent mehr als noch 2010. Allerdings ist die Abbrecherquote mit fast 50 Prozent an den Hochschulen weiterhin sehr hoch. Nach BITKOM-Berechnungen kamen im vergangenen Jahr nur rund 16.390 Hochschulabsolventen aus den IT-Disziplinen auf den Arbeitsmarkt .Damit liegt die Absolventenzahl etwa auf Vorjahresniveau (plus 1,5 Prozent).
Im laufenden Jahr stellten die Unternehmen der ITK-Branche erneut mehr Ausbildungsstellen zur Verfügung als es Bewerber gibt. Bis September 2012 wurden 3,9 Prozent mehr Ausbildungsplätze gemeldet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auf zehn gemeldete Ausbildungsplätze kamen dabei lediglich neun Bewerber. Der Ausbildungsmarkt hat sich bereits zugunsten potenzieller Azubis gewandelt. "Wer die notwendigen Voraussetzungen mitbringt und sich für eine Ausbildung in einem IT-Unternehmen entscheidet, hat allerbeste Startmöglichkeiten", sagte Kempf. Bei den Auszubildenden waren im Jahr 2011 erneut die Fachinformatiker mit 9.797 neuen Verträgen (plus 13,2 Prozent) am stärksten vertreten, gefolgt von 2.956 Azubis in der Gruppe der kaufmännischen IT-Berufe (plus 3,8 Prozent). Rund 2.035 Ausbildungsverträge wurden mit angehenden Systeminformatikern und IT-Systemelektronikern geschlossen - das ist bei diesen eher Hardware-orientierten Berufsbildern ein Rückgang um rund 7,5 Prozent. Mit 14.612 Azubis beendeten im Jahr 2011 etwa ebenso viele ihre IT-Ausbildung erfolgreich wie im Vorjahr mit 14.421.
Sowohl bei den Ausbildungsberufen als auch an den Hochschulen sind Frauen weiterhin stark in der Minderzahl. Von den Studierenden im ersten Semester ist fast jede Fünfte (19,9 Prozent) weiblich. Damit liegt der Frauenanteil leicht über dem Vorjahr (19,5 Prozent). Bei den Auszubildenden im ersten bis dritten Jahr findet sich nur auf knapp jeder zwölften Lehrstelle (8,4 Prozent) eine Frau. Das ist gegenüber 2010 mit 8,7 Prozent ein minimaler Rückgang. "Wir dürfen bei unseren Anstrengungen nicht nachlassen, mehr Frauen für die Hightech-Branche zu gewinnen", so Kempf.
Zur Datenquelle: Grundlage der Angaben sind Auswertungen des BITKOM auf Basis von Daten des Statistischen Bundesamtes sowie der Industrie- und Handelskammern.