"Es ist wahrscheinlich, dass viele Windows-Versionen ohne Sicherheits-Patches im Umlauf sind, vor allem Raubkopien, die diese nicht herunterladen, um eine Registrierung zu umgehen. Deshalb ist diese Sicherheitslücke bei Virus-Autoren immer noch so beliebt", erläutert Sorin Dudea, Leiter der BitDefender Antiviren Forschungsabteilung.
Der Netsky.P Massenmailer hat es auf Platz zwei geschafft und beweist dadurch wieder einmal die erstaunliche Langlebigkeit dieser Malware, allerdings in einer insgesamt viel geringeren Verbreitung als auf dessen Höhepunkt (4.35% im Vergleich zu über 30% in den Monaten nach seinem ersten Erscheinen). Andere Versionen von demselben Virus belegen niedrigere Positionen der Top 10.
Auf dem dritten Platz erscheint eine Art Programm, das Windows XP Aktivierungsschlüssel abruft. Das Programm stellt ein Risiko dar, da es anderer Spyware eine Schnittstelle bietet, um private Informationen auszuspionieren. Es ist derzeit offensichtlich in vielen Viren und Würmern enthalten und wurde von den BitDefender Antiviren-Jägern Spyware.Pws.A getauft.
Die BitDefender Top Ten-Liste der wichtigsten Internet-Schädlinge:
1. Exploit.Win32.WMF-PFV 9.67%
2. Win32.Netsky.P@mm 4.35%
3. Spyware.Pws.A 3.97%
4. Win32.worm.Sohanat.AJ 2.89%
5. Trojan.Dropper.RNY 1.43%
6. Win32.NetSky.D@mm 1.25%
7. Win32.Netsky.AA@mm 1.19%
8. Trojan.Kobcka.CG 1.07%
9. Win32.Nyxem.E@mm 1.03%
10. Trojan.Pandex.AC 0.86%
Dass sich der Trend hin zu stärker ausdifferenzierter und besser versteckter Malware fortzusetzen scheint, zeigt die Tatsache, dass die Top 10 Bedrohungen dieses Monats lediglich 27% der Viren-Gesamtfunde durch BitDefender abdecken. Das BitDefender Antispam Labor berichtet, dass im Januar 2008 Bild-Spam auf ungefähr 4% des gesamten Spam-Aufkommens gesunken ist, während die Bandbreite der verwendeten Bildformate weiter wächst. Die Flut von Aktien-Spams ist ebenso abgeflaut (von 20% des Gesamtaufkommens im Dezember 2007 auf 3% diesen Monat). An der Front der Arzneimittel-Spams gewinnt eine Pflanzenmedizin, die sich VPXL nennt, stark an Aufwind und macht circa 75% aller Pharma-Spam aus.
Der Trend zu personalisierten Spam-Wellen ist ebenfalls im Anstieg begriffen. Dabei verbreiten nur ungefähr eine von zehn dieser Wellen identische E-Mails. "Ein Großteil der Spam-Flut besteht mittlerweile zu einem immer größeren Teil aus personalisierten E-Mails, die, wie man sich denken kann, dazu führen, dass man immer höher entwickelte Spam-Filter braucht, um sie zu erkennen", erklärte Andra Miloiu, Spam-Analyst bei BitDefender.
Ein klares Novum ist in diesem Monat hinsichtlich der Spammer-Techniken festzustellen. Anstatt den direkten Link zu den beworbenen Websites zu mailen, versenden Spammer speziell manipulierte Links zu Google-Suchergebnissen, die wiederum auf diese Seiten verweisen. Damit versuchen sie URL-basierte Spam-Filter zu umgehen.