Traublinger: „Die aktuellen Entwicklungen sind nicht neu, zeigen aber einmal mehr, welche Ziele die Bayerische Staatsregierung verfolgt. Nach außen hin wird die Haupt- und Mittelschule stark geredet, im Hintergrund aber werden alle Weichen in Richtung Abitur gestellt.“ Die Gelenkklassen an weiterführenden Schulen oder das flächende-ckende Angebot von Einführungsklassen an Gymnasien für Schüler mit Mittlerem Schulabschluss seien alles kleine Aderlässe, die die Mittelschule auf Dauer nicht überleben könne, so der BHT-Präsident. Immerhin kommen auch in diesem Jahr rund zwei Drittel der 30.000 neuen Lehrlinge im bayerischen Handwerk aus der Haupt- und Mit-telschule.
„Die Durchlässigkeit des Bildungssystems per se ist gut, die neuen Pläne suggerieren jedoch den Schülern und Eltern, dass am Ende einer erfolgreichen Schullaufbahn das Abitur stehen muss. Die Zei-ten, in denen der Mensch angeblich erst beim Abiturienten beginnt, sind längst vorbei!“, so der BHT-Präsident. Zudem steht jeder Handwerksmeisterin und jedem Handwerksmeister heute der direkte Weg an die bayerischen Universitäten und Hochschulen offen – auch ganz ohne Abitur.