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MRSA-Sanierung auch ohne Antibiotika möglich

(PresseBox) (Berlin/Melsungen, )
Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) hat PD Dr. Tobias Görge über seine Erfolge in der MRSA-Sanierung ohne Antibiotika berichtet. "Weniger als ein Drittel unserer Patienten benötigt eine systemische Antibiose", erklärte der Leiter der MRSA-Ambulanz am Universitätsklinikum in Münster. Die Ambulanz ist spezialisiert auf besonders schwere Fälle und behandelt Patienten aus der ganzen Bundesrepublik, die bisher erfolglos therapiert worden sind. Basis für eine erfolgreiche Sanierung von sogenannten Problempatienten in der MRSA-Ambulanz am Uniklinikum in Münster ist ein klares Konzept: Görge empfiehlt eine umfangreiche Statuserhebung durch Abstriche an mehreren Körperstellen, dann die Sanierung mit einem Polihexanid-haltigen Präparat in bis zu zwei Zyklen und erst bei erfolglosen zwei Sanierungszyklen als letzte Möglichkeit in einem dritten Zyklus die systemische Antibiotikatherapie nach Antibiogramm. "Eine MRSA-Sanierung mittels antiseptischer Lokaltherapie ist möglich, wenn nur eine Lokalisation im Abstrich MRSA-positiv und keine sanierungshemmenden Faktoren, wie z. B. offene Wunden, Bettlägerigkeit oder Katheter vorliegen.", sagte Görge Seit 2009 behandelt die Ambulanz in Münster nach einem speziellen Sanierungsschema. Die Patienten werden in einem Raum, der vollständig desinfizierbar ist, untersucht. Eine angemessene Schutzkleidung, die vor dem Betreten des Raumes angelegt und nach Behandlung im Raum entsorgt wird, schützt das Personal vor Übertragung. Bei positiven Abstrichen werden die Patienten aufgeklärt und so geschult, dass sie die Sanierung zu Hause durchführen können. "Die Beratung und Behandlung der Patienten, die die Sanierung selbst durchführen müssen, ist zeitaufwändig und erfordert viel Geduld. "Das ist der Grund, warum die Sanierung außerhalb des Krankenhaus noch zu wenig durchgeführt wird," erklärte Görge. Weil die Besiedlung sich selten nur auf eine Region beschränkt, werden in Münster zusätzlich zu den obligaten Abstrichen der Nasen-Rachen-Schleimhaut je zwei weitere Abstriche vom Haaransatz, der Achselhöhle, Leiste und Analregion entnommen, auch aus Wunden oder Abszessen.

Die Ergebnisse der Untersuchung sind erfolgsversprechend. Von den insgesamt 53 in der Ambulanz vorgestellten Patienten, waren 34 MRSA-positiv, wovon sich 21 als sanierungsfähig und 13 als nicht sanierungsfähig (logistische Gründe, z.B. Wohnort zu weit entfernt) erwiesen Von den 21 Sanierungsfähigen konnten 16 saniert werden, was einer Sanierungsquote von 76,2 % entspricht. Zur Sanierung verwendet die Ambulanz ein Polihexanid-haltiges Präparat, das Prontoderm-System von B. Braun, das nach einem bestimmten Sanierungsschema eingesetzt wird.

Bei einer Sanierung mit einem Polihexanid-haltigen Präparat liegen - so Görge - die Sanierungskosten bei ca. 82 Euro für einen Zyklus. Bei Einsatz von Antibiotika und der Notwendigkeit von bis zu drei Zyklen seien die Kosten bei bis zu 1.000 Euro. Preistreiber sind dabei die systemischen Antibiotika, die in einer Standardkombination von bakterizidem und bakteriostatischem Medikament verabreicht werden, mit Kosten von 12 Euro (Cotrim) bis knapp 600 Euro (Vancomycin). "Je mehr positive Abstriche es gibt, umso länger dauert die Sanierung und umso teurer wird es."

Die Sanierungstherapie dient der Entfernung der MRSA-Bakterien von der Haut und den Schleimhäuten des Trägers. Die Sanierungsprodukte sind täglich für 5 bis 7 Tage anzuwenden. Der Nasenvorhof ist das Hauptreservoir des MRSA. In den RKI-Richtlinien wird die topische Sanierung mit einem lokalen Antibiotikum Mupirocin empfohlen. Görge verzichtet im ersten und zweiten Sanierungszyklus auf das Mupirocin (bei Patienten ohne sanierungshemmende Faktoren) und verwendet stattdessen für die Nasenvorhöfe ebenso wie den gesamten Körper das Prontoderm-Programm, das aus Polihexanid-haltigen Medizinprodukten der Klasse III besteht. Dabei wird die Nase dreimal täglich mit einem antiseptischen Nasengel behandelt und gegebenenfalls zwei- bis dreimal täglich der Mund und Rachen mit einer antiseptischen Lösung gespült. Der Patient muss sich täglich mit einer entsprechenden Lösung komplett abwaschen, inklusive der Haare. Bettwäsche, Handtücher, Zahnbürste und Kleidung sind täglich zu wechseln.

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