Der neue Bettentrakt: sechs Zweibettzimmer, drei Versorgungsräume und ein kleines Depot für Sauerstoffflaschen. Sie stehen für eine neue Ära der Krankenstation in der nigerianischen Stadt: ab jetzt kann den großen und kleinen Patienten mehr als nur ein ärztlicher Eingriff mitgegeben werden. Sie erhalten Hoffnung, Zukunft und Leben. Wörter, die nicht nur in Niger, das zur regenarmen Sahelzone zählt, unendlich wertvoll sind.
Rund sechs Monate hat es gedauert, bis die neue Krankenstation fertig war. Im Dezember 2009 begannen die Bauarbeiten. Zu dieser Zeit befand sich das Krankenhaus bereits ein Jahr in Betrieb; Bauarbeiter und Ärzte arbeiteten quasi „Wand an Wand“, denn die ärztliche Versorgung der Patienten stand auch während der Bauarbeiten im Vordergrund. Zwischen 60 und 80 Patienten werden seit der Eröffnung des Krankenhauses im Februar 2009 täglich ambulant versorgt. Das waren innerhalb der ersten zwölf Monate 13.845 Krankheitsfälle. Mit der Eröffnung des Bettentraktes im Mai 2010 hat die Klinik erstmals die Möglichkeit, ihre Patienten stationär zu behandeln.
Ortswechsel: Dietmannsried im Allgäu. Hier ist der Hauptsitz der Alpensolar Unternehmensgruppe. Im Jahr 2005 gründeten Geschäftsführer, einige Mitarbeiter und weitere engagierte Personen den gemeinnützigen Verein Alpensolar Human e.V. als weiteren Bestandteil der Unternehmensgruppe. Aufgrund des durchweg ehrenamtlichen Einsatzes aller Mitwirkenden kommt der Verein komplett ohne interne Gemeinkosten aus. Jeder gespendete Euro landet ohne Abzüge und direkt nachvollziehbar beim jeweiligen Hilfsprojekt. Damit möchte das Solarunternehmen weltweit Menschen unterstützen, die unter der Sonne leiden. Zum Beispiel Menschen in der regenarmen Sahelzone. Eine Region, die nicht nur unter extremen Temperaturen leidet und mit herausfordernden Lebensbedingungen zu kämpfen hat, sondern wo auch die Strompreise mit 50 bis 60 Cent pro Kilowattstunde extrem hoch sind. Die Folge: zahlreiche Menschen müssen ihr Leben ohne Strom bestreiten. 2008 flog Christoph Köhler, Gründer und Geschäftsführer von Alpensolar, nach Afrika, um sich vor Ort über die Stromsituation zu informieren und Möglichkeiten zu finden, dort zu helfen. Als das Gespräch auf die Humedica Klinik in Kollo und den dringend benötigten Bettentrakt kam, stand für ihn fest: hier wird Hilfe gebraucht
„Akzeptieren die Nachbarkliniken, die Politiker und die Bürger die Humedica-Hilfsstation?“ Die Antwort der Bürgermeister und der benachbarten Klinikbetreiber war gleich. „Unser Land ist medizinisch völlig unterversorgt, sodass wir für jede Hilfe sehr dankbar sind.“
Und eine engagierte Spendenaktion mit dem Ziel, 100.000 Euro für den Bau des Bettentraktes in der Humedica Klinik zu generieren, begann. Die Zeit drängte, denn es war klar: je eher mit dem Bau der neuen Krankenstation begonnen wird, desto schneller besteht für zahlreiche Patienten die Chance auf baldige Genesung.
Unter dem Motto „Wir verdoppeln Ihre Spende“ verdoppelte Alpensolar jede Spende von Kunden, Lieferanten und den Premiumpartnern der Alpensolar Dachbörse für das Krankenhaus in Kollo. Nach Abschluss der Aktion konnten Christoph Köhler und Oliver Zirm von Alpensolar Human e.V. der Hilfsorganisation Humedica einen Scheck über den Betrag von 100.000 Euro überreichen. Genau die Summe, die zum Bau der Bettenstation benötigt wurde! Ein Riesen-Baustein für die neue Krankenstation in Kollo und die bisher größte Spendenaktion in der Geschichte von Alpensolar.
Dabei bleibt es nicht bei einmaligen Aktionen: jeder Investor in eine Photovoltaikanlage von Alpensolar spendet jährlich zwei Euro pro Kilowattpeak, der installierten Leistung, an den gemeinnützigen Verein Alpensolar Human e.V. Dies ist im Standard-Pachtvertrag des Unternehmens geregelt. Zusätzlich spenden viele, die Ihre Dachflächen zum Errichten einer Solaranlage verpachten, einen selbst bestimmten Anteil der Pachteinnahmen für die Projekte von Alpensolar Human e.V.
Alpensolar möchte die Humedica Klinik in Kollo/Niger langfristig unterstützen. Alle Patienten sollen dauerhaft mit Nahrung und dem Nötigsten zum Leben versorgt werden. Als nächstes größeres Projekt steht der Umbau eines Hangars auf dem Gelände der Klinik an. Denn im Moment wird die gesamte Sahelzone von einer der schlimmsten Hungersnöte in der Geschichte heimgesucht und ein ausgebautes Lager ist die Grundvoraussetzung, um an die Nahrungsmittellieferungen von Hilfsorganisationen wie UNICEF angeschlossen zu werden. Diese Hilfslieferungen können dann an die Menschen in der Region weiter verteilt werden. Auch für die Lagerung von Medikamenten wird der Hangar in Zukunft genutzt werden. Alpensolar Human e.V. möchte den Umbau dieses Hangars unterstützen und freut sich über Spenden. Auch jedes Unternehmen der Alpensolar-Gruppe hat wiederum die Unterstützung für dieses Vorhaben zugesagt. Weitere Informationen über Spendenmöglichkeiten und das Projekt Humedica Klinik in Kollo/Niger gibt es bei Alpensolar mit der Telefonnummer 08374 – 23 24 00.