Bislang war die von A3 Water Solutions im Januar 2006 gelieferte Kläranlage für die Reinigung der Abwässer von rund 450 Soldaten ausgelegt. Da das Lager jedoch ständig wuchs, forderte die Bundeswehr eine Erweiterung der Anlage bei dem Abwasserreinigungsspezialisten in Gelsenkirchen an. Die jetzt gelieferte Erweiterung erlaubt die Reinigung der Abwässer von bis zu 1350 Soldaten. Dazu wurde eine äußerlich baugleiche Einheit nachgerüstet und die bestehende Einheit erweitert. Zusätzlich wurde ein vor Ort befindliches Becken in den Klärprozess eingebunden, um das notwendige Volumen für den biologischen Klärprozess zur Verfügung stellen zu können.
Eine Reinigung des Abwassers im deutschen Kommandobereich in Kunduz ist notwendig, weil dort deutsches Recht gilt und der Bundeswehr somit auch eine Abwasserentsorgung nach deutschen Maßstäben vorgeschrieben ist. "Außerdem gilt es zu verhindern, dass durch die Versickerung von verunreinigtem Wasser Keime in den Einzugsbereich der Trinkwasserbrunnen geraten", erläutert Steffen Richter, Vertriebsleiter von A3 Water Solutions.
Zur Anwendung kommt bei den mobilen Kläranlagen von A3 Water Solutions das sogenannte Membranbelebungsverfahren (MBR). Anders als bei der konventionellen Abwasserreinigung üblich wird das Abwasser dabei nicht über ein Sedimentationsbecken von der aktiven Biomasse getrennt, sondern mit Hilfe von Membranfiltern, die durch ihre feinen Poren sogar Bakterien aus Flüssigkeiten filtern können. Die Ablaufqualität aus dieser Art der Abwasserreinigung ist extrem hochwertig, so dass das Wasser aus diesen Anlagen der EU-Badegewässerrichtlinie entspricht und von den Bundeswehrsoldaten in Kunduz etwa zur Bewässerung von Grünpflanzen und zur Fahrzeugwäsche verwendet werden kann. Weiterer Vorteil der mobilen Kläranlagen ist die platzsparende und kompakte Bauweise, weshalb die Anlagentechnik häufig in Armeecamps zum Einsatz kommt. Neben Kunduz wird die Verfahrenstechnik aus dem Hause A3 Water Solutions auch in den Camps in Mazare-Sharif, Meymaneh und Tarin Kowt betrieben.
Bei den MBR-Anlagen kommen MaxFlow Membranmodule der Firma MMF MaxFlow Membran Filtration GmbH zum Einsatz. Die Membranfiltermodule sind seit Jahren in der kommunalen und industriellen Abwasseraufbereitung im Einsatz. Sie zeichnen sich durch ihre robuste und platzsparende Bauform und den sehr geringen Spülluftbedarf aus. Dadurch ist ihr Einsatz sehr effizient. Durch die Verwendung von Membranplatten sind die Module äußerst verzopfungsresistent.