Die Chance, einen sogenannten „genetischen Zwilling“ zu finden, liegt zwischen 1:20.000 bis 1: mehreren Millionen, je nachdem, welche Gewebemerkmale bei dem Erkrankten vorliegen. Insofern ist es immer wieder ein kleines Wunder, wenn die Merkmale eines registrierten Spenders in der Datenbank mit denen eines Blutkrebspatienten übereinstimmen.
Registrierung liegt zehn Jahre zurück
Benjamin Nows war gerade 18 Jahre alt, als er sich registrieren ließ. Sein Cousin war damals an Leukämie erkrankt. Das gab dem jungen Mann den Anstoß, sich ebenfalls als potenzieller Spender registrieren zu lassen. Im Frühjahr dieses Jahres erhielt er die Nachricht, dass er in die engere Auswahl für eine Stammzellspende gekommen war. „Nach einigen Voruntersuchungen stand fest, dass ich der passende Spender bin“, erzählt Benjamin Nows.
Stammzellentnahme aus dem Blut
Wie in 80 Prozent der Fälle konnte bei ihm eine periphere Stammzellenentnahme durchgeführt werden. Diese erfordert weder eine stationäre Aufnahme noch eine Narkose. Aus dem Spenderblut werden in einer speziellen Maschine die für den Empfänger benötigten Stammzellen herausgefiltert. „Es war überhaupt nicht schlimm oder schmerzhaft“, kommentiert Benjamin Nows das Verfahren. „Es ist nichts gegen das einmalige Erlebnis, einem Menschen das Leben retten zu können.“ Vom Empfänger seiner Spende weiß er, dass es sich um einen 28-jährigen US-Amerikaner handelt. Dass er ausgerechnet einen gleichaltrigen „genetischen Zwilling“ hat, ist für ihn noch einmal eine besondere Sache.
Dankeschön an den Arbeitgeber
Das Dankeschön von Maike Hornberg im Namen der DKMS richtete sich auch an den Arbeitgeber 3M, der seinen Mitarbeiter für die Voruntersuchungen, den Tag der Spende sowie die darauf folgende medizinische Betreuung freigestellt hatte. „Die Arbeit der DKMS zu unterstützen, ist für uns eine Selbstverständlichkeit“, erklärte 3M Managing Director Reza Vaziri. Über die Unterstützung im Einzelfall hinaus hat das Unternehmen im Rahmen seiner Nachhaltigkeitspolitik vor einiger Zeit in der Neusser Hauptverwaltung selbst eine Registrierungsaktion durchgeführt und finanziert.
Jeder kann sich registrieren lassen
„Ich möchte die Menschen ermutigen, sich registrieren zu lassen“, so Benjamin Nows. „Es ist eine wunderbare Erfahrung, wenn man einem Menschen eine neue Chance auf Leben geben kann.“ Unter www.dkms.de kann das Registrierungsset der DKMS angefordert werden.