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"Claims III (pretty hill)": Die Kunst erobert den Kaliberg in Ronnenberg-Empelde

Gartenregion Hannover

(PresseBox) (Ronnenberg-Empelde, )
Künstlerische Bergvisionen: Das Ausstellungsprojekt "Claims III (pretty hill)" verwandelt vom 12. September bis zum 11. Oktober 2009 den Kaliberg in Ronnenberg-Empelde in eine Freiluft-Galerie mit Höhenblick. Künstlerinnen und Künstler zeigen am Berghang und auf dem Haldenplateau Performances, Installationen und Skulpturen. Das künstlerische Bergfest eröffnet am Samstag, 12. September, 11 Uhr. Für die passende Musik sorgen die Alphornbläser aus Loccum. Um 11.30 Uhr präsentiert die koreanische Künstlerin Su jeong Shin-Goldbach ihre Performance "Zuflucht in unsere Vergänglichkeit". Danach gibt Kerstin Schrader, Kuratorin der Kestner Gesellschaft Hannover, eine Ausstellungseinführung. Anschließend werden Führungen angeboten. Das Kunstprojekt des Vereins ART IG wird im Rahmen des Aktionsjahres 2009 der Gartenregion von der Region Hannover gefördert.

Die Landschaft auf dem Kaliberg in Empelde zeigt sich kontrastreich: Die eine Hangseite ist zerklüftet, Lastwagen und Planierraupen bahnen sich den Weg über die industriell genutzte Abraumhalde. Die andere Seite, ein hübsch grüner Berghang, präsentiert sich als Naturidylle. Das Konzept, den Industriestandort Schritt für Schritt zu renaturieren, ist hier seit der Expo 2000 blühende Realität geworden. "Uns interessieren die Gegensätze der Landschaft, das Ungeschliffene und Unbekannte, eben das, was sich hinter der Idylle verbirgt", erklärt Kerstin Vorwerk, die mit Carmen Machado Cruz die Ausstellung kuratierte.

An der Schnittstelle von Abraumhalde und Natur setzt auch der Beitrag [ru ? ine] von Clemens Goldbach an: Der hannoversche Künstler baute aus dem Bauschutt, der täglich auf die Halde geliefert wird, die Ruine eines gotischen Sakralbaus nach.

Wie ein Überbleibsel aus dem Mittelalter ragt das halb verfallene Kirchenschiff aus dem Berghang. Zwei Wochen benötigte Goldbach für den Aufbau, für den er keine Maschinen, sondern nur Handwerkzeuge nutzte. "Aus den Ruinen der Zivilisation, dem Bauschutt, erwächst per Handarbeit langsam eine gotische Ruine, deren Architektur angelehnt ist an die Formen der Natur", erklärt Goldbach. Auch in der Gartenarchitektur der Romantik spielten nachgebaute gotische Ruinen als dekorierende Elemente eine Rolle.

Besteigt der Besucher der Ausstellung das letzte Drittel des Berges, steht ihm ein unnatürlicher Klang, ein sich wiederholendes Pfeifen, im Weg: Alle hundert Meter verändert und erweitern sich die Töne, bis sie auf dem Haldenplateau als vollständige Melodie, erklingen. Die Installation von Gregor Gleiwitz stellt Bezüge her zum Musikverständnis von Morten Feldmann, aber auch zum Film "M - Eine Stadt sucht einen Mörder". Hier hatte sich der Gejagte nur durch das Pfeifen einer Melodie zu Erkennen gegeben.

Die Künstlerinnen Kerstin Vorwerk und Carmen Machado Cruz präsentieren auf die Arbeit "Der mobile Wald und die Hütte", ein installiertes Bergbild. Tragische Tat, heiße Quelle oder stilles Nebelvergnügen im spätsommerlichen Tannenwald auf dem höchsten Punkt der Kaliabraumhalde? Wo ist der Tatort, ist alles zu Ende oder fängt es gerade an? Der Nebel, der graue Kies, rings um die oxidrote Hütte gehen ein spätsommerliches Geheimnis ein. Schwerelosigkeit und erdige Tristesse vermischen sich. Der mobile Wald kann hierzu in verschiedene Horizonte geschoben werden. Die Gemeinschaftsarbeit präsentiert sich als interaktiver Tatort. Das installierte Bergbild bleibt in jeder Hinsicht frei von präziser Lesbarkeit. Die Erwartungen und Vorstellungen des Betrachters entscheiden über die Dramaturgie, die er erlebt.

Tom Otto präsentiert die Installation "Die Ersten ihrer Art". Für seine Arbeit hat der Künstler folgendes angenommen: Durch die Klimaveränderung wird der Meeresspiegel steigen. Eine Gruppe bedrohter Tiere bucht einen Reisebus und besucht einen Berg. Der Berg besteht aus dem Abraum, der bei der Gewinnung von Kali anfällt. Die Westseite ist renaturiert worden und Ausflugsziel der Reisegruppe. Durch seine Höhe ist der Berg ein möglicher, sicherer Siedlungsort mit Fernblick auf die in Zukunft teilweise überfluteten Landschaftsebenen vor Hannover. Die allegorische Reise dringt bis in das Herz eines unbekannten, neuen Siedlungsortes vor. Der Bus und ein angehängter Wohnwagen stehen oben dem Kaliberg. Die Anmutung des Busses lässt uns deutlich spüren, wie lang die Reise war.

Nach Plänen des 2008 verstorbenen deutsch-amerikanischen Minimal-Künstlers Georg Cup ist die begehbare Arbeit Square platform # 3 entstanden. Die 80 Quadratmeter große schwarze Skulptur ist Teil des Berges und zugleich Verneinung desselben: Der Besucher bewegt sich durch einen schmalen Gang zu einem Aussichtsraum, der den Blick auf die umgebene Landschaft freigibt. Durch eine 1.70 Meter hohe Deckenplatte wird der Berg in seiner Sichtbarkeit nahezu völlig beschnitten und setzt so den Horizont als direkten sichtbaren Bezugspunkt zur Skulptur.

Aenne Langhorst präsentiert die Soundperformance "pretty hill/pretty hell" des Künstlerduos "Aenne und Jimma". Im Rahmen des Entdeckertags am 13. September gibt es den ersten Teil des Klangspektakels auf dem Haldenplateau: zum Sonnenaufgang um 5.45 Uhr, zur Mittagssonne um 12 Uhr und zum Sonnenuntergang um 18.41 Uhr. Die Performance mischt vorproduzierte Klänge mit live gespielter Schlagzeugmusik. Der zweite Teil der Performance wird zur Finissage der Ausstellung am Sonntag, 11. Oktober, 11 Uhr, zu hören sein. Dann werden sich die Stimmen eines Frauenchores mit Schlagzeug und vorproduzierten Tönen zu einem Klangteppich mischen.

Mit Claims wird der zweigesichtige Berg zum dritten Mal ein Schauplatz für die Kunst Die erste künstlerische Besetzung, Claims I, setzte den damals noch gänzlich nackten Berg in Szene, Claims II hatte die voran schreitende Begrünung zum Thema. Claims III wagt mit den ausgestellten Werken einen Blick in die Zukunft der imposanten Erhebung.

Wer sich auf den Weg zum künstlerischen Bergfest begibt, sollte sich den LandschaftsKunstPfad nicht entgehen lassen, der zur Gartenregion realisiert wurde. Der vier Kilometer lange Weg führt vom Benther Berg bis zur Kalihalde. Ungewöhnliche und witzige Objekte machen den Spaziergang zum Kunsterlebnis.

Für weitere Fragen zur Ausstellung können Sie sich direkt an Kerstin Vorwerk, Künstlerin und Kuratorin, wenden: 0178 / 736 11 66, 0511 / 21 90 81 20

"Claims III (pretty hill)"
Samstag, 12. September, bis Sonntag, 11. Oktober
Kalihalde Empelde, Hansastraße
Vernissage: Sa, 12. September, 11 Uhr
Finissage, Sonntag, 11. Oktober, 11 Uhr
Öffnungszeiten: samstags und sonntags, 10 bis 17 Uhr.
Führungen: sonntags, 14 Uhr, der Treffpunkt ist ausgeschildert
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