Geplant ist die Einführung eines "Datenbriefes", mit dem ein Kunde eines Unternehmens oder einer Behörde jeweils am Ende eines Jahres darüber informiert wird, welche persönlichen Daten über ihn gespeichert sind und was mit ihnen geschehen ist. "Da wäre es mehr als peinlich, wenn es mehrere Briefe aus einem Unternehmen gibt oder Adressen und Namen falsch geschrieben sind", sagt Holger Wandt, Principal Advisor beim niederländischen Datenqualitätsspezialisten Human Inference. Doch so unwahrscheinlich ist diese Gefahr nicht. Denn die Datenaudits des Softwarehauses bei Firmen in Deutschland zeigen regelmäßig, dass durchschnittlich zwischen 25 und 30 Prozent der Daten in Kundendatenbanken eines Unternehmens fehlerhaft oder sogar komplett falsch sind.
Das verursacht nicht nur erhebliche Kosten, wenn etwa Mailings an die falsche Adresse oder doppelt verschickt werden. Dazu kommen oft auch ein Imageschaden und eine mögliche Verärgerung der Betroffenen. "Wenn Unternehmen ihre Kunden bald über die gespeicherten Daten informieren müssen, kann ein fehlerfreier Datenbestand ausschlaggebend dafür sein, ob ein Kunde auch weiterhin Kunde bleibt", warnt Wandt. Denn fehlerhafte Adressdaten oder Namen könnten beim Betroffenen schnell auch den Verdacht des Datenmissbrauchs aufkommen lassen.
"Unternehmen sollten deshalb bereits heute ihre gespeicherten Kundendaten vereinheitlichen und in Datenqualitätslösungen investieren, um automatisch Dubletten zu beseitigen und falsche Schreibweisen zu korrigieren", empfiehlt der Experte. Denn der geplante "Datenbrief" werde jede Nachlässigkeit auf diesem Gebiet und "verschmutzte Daten" schnell ans Licht bringen. Und außerdem bedeute eine einheitliche Sicht auf die Kundendaten für die Unternehmen neue Chancen im Geschäft und geringere Kosten in der Kundenbetreuung.