Die Einschätzung der Anbieter hat sich dabei sowohl hinsichtlich der Lage als auch in Bezug auf die Erwartungen verschlechtert, mit einem Rückgang um jeweils etwa 20 Punkte. Die verschlechterte Stimmungslage dieser Marktseite zieht sich durch sämtliche Teilfragen der Erhebung, von der Auftragslage über die Kapazitätsauslastung bis zum geplanten Personaleinsatz.
Die Lageeinschätzung bei den Anwendern in Industrie und Handel hat sich zwar leicht gegenüber dem Vorquartal verschlechtert, allerdings haben sich die Erwartungen merklich aufgehellt (plus 17 Zähler) und damit den Einbruch aus dem Winterquartal fast wieder wettgemacht. So wird sich laut aktueller Einschätzungen der Bedarf an Logistikleistungen sowohl im Inland als auch grenzüberschreitend erhöhen; auch rechnet ein deutlich größerer Anteil der Befragten auf Anwenderseite mit einem Aufbau von Personal- und Sachkapazitäten.
Die Geschäftstendenz am aktuellen Rand weist für beide Marktseiten nach oben: per Saldo melden 22 Prozent der Logistikdienstleister und 28 Prozent der Logistikanwender einen positiven Ausblick auf das nächste Quartal – und damit deutlich mehr als in der Dezemberbefragung. Die aufwärts gerichteten allgemeinen Konjunkturaussichten in Deutschland dürften auch die Geschäftsaussichten der Logistikwirtschaft im weiteren Jahresverlauf zusätzlich beflügeln.
In der Sonderfrage wurden diesmal Auslösern und Zielen von Projekten des Wandels (Change-Prozessen) thematisiert. Im Schnitt wurden dabei über zwei Antwortmöglichkeiten angekreuzt, so dass sich die folgenden Prozentangaben nicht zu 100 addieren. Die Einschätzungen beider Marktseiten waren sowohl im Hinblick auf die Auslöser als auch auf die Ziele recht ähnlich. Der erwartungsgemäß bedeutendste Auslöser von Change-Prozessen liegt für 60-70 Prozent der Befragten in der Digitalisierung und im technischen Fortschritt. Weitere Auslöser sind Unsicherheit über internationale wirtschaftliche Entwicklungen (50 Prozent) sowie gesellschaftliche Entwicklungen wie beispielsweise Flüchtlingsbewegungen (30-40 Prozent). Auch Anforderungen an Arbeitgeber hinsichtlich einer modernen Arbeitsorganisation (Work-Life-Balance) werden von gut 30 Prozent der Befragten als Auslöser genannt. In Bezug auf die Ziele von Projekten des Wandels geben die Befragten zu etwa 90 Prozent Kostensenkungen bzw. Produktivitätssteigerungen an. An zweiter Stelle folgt mit 60-70 Prozent die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, um Kundenwünsche zu erfüllen, gefolgt von dem Wunsch des Arbeitgebers, attraktiver für seine Belegschaft zu sein (Arbeitszufriedenheit). Für etwa ein Viertel der Befragten sind die Erfüllung regulatorischer Auflagen und ein verbessertes Risikomanagement als weitere Ziele zu nennen.